Kurpfalz


Die Pfalzgrafen bei Rhein

 

Hermann von Stahleck († 20. September 1156) war der Sohn des in Franken (Kissingen, Bamberg) begüterten Goswin und der Luitgard von Hengebach, der Witwe Heinrichs I. von Katzenelnbogen. Er war verheiratet mit Gertrud, der Schwester König Konrads III. Er war Graf von Höchstadt (an der Aisch) und hatte von väterlicher Seite Besitz um Bacharach mit der Burg Stahleck, nach der er sich nannte. Aus salisch-staufischem Erbe seiner Frau dürften Besitzungen um Maulbronn stammen. Als erster der Pfalzgrafen hatte er auch die Vogtei über das Remigiusland in der Hinterpfalz um Kusel inne.

Mit Hermann setzte sich der Titel „Rheinischer Pfalzgraf“, der zunächst nur zur Unterscheidung von anderen Pfalzgrafen gebraucht wurde, endgültig durch. Er erhielt die Pfalzgrafschaft zu Lehen, nachdem sein Vorgänger, der Babenberger Heinrich Jasomirgott in der Auseinandersetzung des Königs mit den Welfen 1141 das Herzogtum Bayern erhalten hatte.

Hermanns Amtszeit war geprägt von Auseinandersetzungen mit den Erzbischöfen von Trier und Mainz – mit jenem um die Burg Treis, mit diesem um Recht bei Bingen und im Naheraum. Beide Streitfälle konnte der Pfalzgraf nicht für sich entscheiden. Als letzter der Pfalzgrafen nahm er noch Vogteirechte über die Abtei Werden an der Ruhr wahr, bevor das Erzstift Köln hier politisch dominierend wurde.

Hermann von Stahleck starb ohne Erben und wandte seine mainfränkischen Besitzungen dem neugegründeten Zisterzienserkloster Bildhausen bei Münnerstadt, einem Zisterzienserinnenkloster bei Bamberg, wohin sich seine Gemahlin Gertrud im Alter zurückzog, und der Abtei Ebrach, wo er begraben wurde, zu.

Friedrich Barbarossa verlieh die heimgefallene Pfalzgrafschaft seinem Halbbruder Konrad.

     

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