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Im Zeichen der Baustellen
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24.9. 2002- 6.1. 2003 |
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Der Aspekt des Technischen bestimmt ganz zentral das Werk der
Künstlerin Elisabeth Bieneck-Roos. Dabei ist es die Balance zwischen
den konstruktiven, den statischen Elementen auf der einen, und den dynamischen,
den bewegten Momenten auf der anderen Seite, die gestalterisch zum Tragen
kommt. Den rhythmisch klar konstruierten Aufbau einer Industrieanlage, einer
Architektur oder einer Brückenkonstruktion nutzt die Künstlerin
in deutlicher Hervorhebung der Waagrechten und Senkrechten als kompositioneile
Grundstruktur des Bildes. Die kraftvoll betonten Striche, mit denen sie die
Linien sowohl in ihren Zeichnungen als auch in ihren Gemälden führt,
vergegenwärtigen die in den technischen Gebilden beinhalteten Momente
der Kraft und Energie der Arbeit, sowohl der Maschinen als auch der Menschen,
die die Künstlerin in den Bildern festhält.
In diesem Sinne wird auch das Thema Baustelle zum Gegenstand einer bildnerisch gestalterischen Auseinandersetzung, in der die Künstlerin die angesprochene Balance von Dynamik und Ruhe sichtbar werden lässt und damit ebenso, jedoch ohne aufdringliche Besserwisserei, die Frage nach der Bestimmung des Menschen in seiner Lebenswelt aufwirft. Zugleich wird Elisabeth Bieneck-Roos aber auch Zeitzeugin einer Entwicklung, beispielsweise des Wiederaufbaus einer Stadt wie Mannheim nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Eine Auswahl von 95 Arbeiten aus insgesamt 300 Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken, die in den Jahren zwischen 1955 und 2002 entstanden sind, zeigt die Ausstellung Im Zeichen der Baustellen - Mannheims Wiederaufbau nach 1945", die in den Reiss-Engelhorn-Museen in der Zeit vom 14. September 2002 bis 6. Januar 2003 im Hofgebäude des Zeughauses C 5 zu sehen sein wird, bildnerische Dokumente eines zeitgeschichtlichen Aspektes der Stadt Mannheim, aber auch Beispiele einer ganz individuellen künstlerischen Entwicklung. Der Blick, den Elisabeth Bieneck-Roos auf Mannheim richtet, ist fest verankert in ihrem biografischen Werdegang als Künstlerin. 1925 in Münsingen geboren, übersiedelt sie nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart 1952 nach Mannheim. Bis heute lebt sie in der Stadt und hat in den nun schon fünfzig Jahren, in denen sie als freiberufliche Künstlerin tätig ist, die Kunstszene der Stadt maßgeblich mitgeprägt. (Dr. Hans-Jürgen Buderer)
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Badische Heimat e.V. Bezirksgruppe Bergstraße - Neckartal (Heidelberg) |
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