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Das Gold der Barbarenfürsten

Schätze aus Prunkgräbern des 5. Jahrhunderts n. Chr. zwischen Kaukasus und Gallien

Die Griechen und Römer der antiken Welt bezeichneten alle Menschen, die weder Griechisch noch Latein sprachen, wegen ihres für sie unverständlichen „Gebrabbels" als „Barbaren" - nicht als Ausdruck der Verachtung, sondern der Kennzeichnung als „nicht ihrer Zivilisation angehörend".

Die spätantike / frühmittelalterliche Adelskultur der Barbaren formte sich am Rande der antiken Welt. Bereits in der römischen Kaiserzeit spiegelt sich der intensive Kontakt der germanischen Oberschicht mit der mediterranen Welt in den Prestigegütern, die sie ihren Toten in die aufwendig ausgestatteten Gräber mitgaben. Gräber der Militärelite von der Krim kündigen den reiternomadischen Prunk der späteren Fürstengräber an.

Pferdetrensen aus dem Kindergrab bei Großörner, Ende 5.Jh., Halle, Landesmuseum für Vorgeschichte
Die Beziehungen zu diesen Barbaren waren vielfältig: Die Anführer dieser fremden Volksstämme konnten Feinde der Römer sein, Handelspartner, aber auch Freunde und Verbündete, deren militärische Schlagkraft die Römer für sich gerne nutzten. Besonders in der Spätzeit, im 5. Jahrhundert, verteidigten sie das Römische Reich als Verbündete und schützen es vor den Angriffen anderer „Barbaren". Sie assimilierten sich in vielen Fällen so weit, daß sie das Erbe der Römer antraten, indem sie deren kulturelle Errungenschaf-ten in weiten Teilen übernahmen.

Die barbarischen Militärführer, die für den römischen Staatsdienst angeworben wurden, konnten dort zu großem Reichtum gelangen. Sie und ihre Familien sind an reichen, völlig unrömischen, aber erstaunlich einheitlichen Grabausstattungen zu erkennen.

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