Wohl
im 14. und 15. Jahrhundert entstand an der Stelle, an der sich
das Renchtal, von Oberkirch herkommend,
verengt, eine kleine Wallfahrtskapelle
Mariae Krönung und in ihrem Umfeld eine Siedlung. An ihrer
Stelle ließ sich die Familie Rohart von Neuenstein aus
Oberkirch von einem Straßburger Baumeister ab 1471 eine
Grabkapelle errichten. 1480 setzte das Kloster Allerheiligen,
dem die unfertige Kapelle übereignet worden war, den Bau fort
und errichtete statt einer Grab- wieder eine Wallfahrtskapelle. Diese
wurde 1482 geweiht.
Wohl noch während dieser Bauarbeiten stiftete die Ortenauer
Ritterschaft eine Gnadenkapelle im Kirchenschiff,
die der Überlieferung nach an der Stelle und im Umfang der
alten Marienkapelle errichtet wurde. Diese war dann 1485 vollendet
und zeigt mit den Wappen der Familien von Bach, von Roeder und
von Schauenburg in den Schlussteinen den Umkreis der ritterschaftlichen
Stifter.
Ab 1488 wurde der Chor angefügt,
gleichzeitig entstand der gotische Lettner, der Mittelschiff
und Chor voneinander
trennt. Die Kapelle wurde 1815 zur Pfarrkirche der Gemeinde erhoben,
1900 wurde das Gebäude nach Westen um zwei Joche erweitert, das
alte Portal wurde in die neue Abschlusswand eingesetzt. Zur selben
Zeit erhielt die Kirche auch ihren Turm.
Die Marienwallfahrt wurde in unseren Tagen durch das Engagement
des dortigen Pfarrers wieder aufgenommen und stellt einen wichtigen
Teil im religiösen Leben des Renchtals und seiner Nachbarschaft
dar.
Links: Blick
ins Mittelschiff mit Lettner und Chor. Rechts angeschnitten die
Gnadenkapelle.
Darunter: Der spätgotische Lettner mit den beiden Flügelaltären
Unten: Die 1485 vollendete Gnadenkapelle
|