Noch
bis 14. September zeigt das Schweizerische Landesmuseum
Zürich seine Ausstellung "FAMILIEN - alles bleibt, wie es
nie war". Das Thema lässt niemand unberührt. Jeder von uns
ist - im Guten wie im Schwierigen - von seiner eigenen Familiensituation
nachhaltig geprägt. Mal dient sie als nostalgische Verklärung
"guter Zeiten", mal als Projektionsfläche für Zukunftsutopien
oder für handfeste ökonomische Interessen beim Erb- und
Scheidungsrecht.
Wie in keinem anderen Bereich des Lebens verbinden sich
in der Familie soziale und gesellschaftliche Veränderungen
mit menschlichen Konstanten. Im Laufe der Jahrhunderte hat
sich die Familie immer wieder neuen Herausforderungen stellen
müssen, hat sie sich immer wieder veränderten Bedingungen
angepasst oder ihr Umfeld entsprechend mitgeprägt. Unsere
Ausstellung will solchen Phänomenen und Fragen nachgehen.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Entwicklung der Familie
in der Schweiz seit der Aufklärung. Im 18. Jahrhundert wird
der Begriff "Familie" auf die engsten Verwandten angewendet,
d.h. auf die Eltern und ihre Kindern. Zuvor bildete die
sogenannte Hausgemeinschaft die Familie, zu welcher neben
nicht verheirateten Verwandten auch Mägde und Knechte gehörten.
Die Ausstellung präsentiert real existierende Familien in
den chronologisch angeordneten Zeitabschnitten. Die Familien
Bräker, Ramuz oder Hürlimann werden begleitet von weiteren
Familien, die aus unterschiedlichen Regionen, Schichten
und Milieus stammen. Die Ausstellung fokussiert auch auf
das "Heute". Das bürgerliche Familienideal der Aufklärung
scheint erst nach dem zweiten Weltkrieg von einer grossen
Mehrheit gelebt zu werden, jedoch gerät dies heute, bereits
nach wenigen Jahrzehnten, ins Wanken.
Mit der Präsentation aktueller Forschungsergebnisse soll
insbesondere die heutige Sichtweise auf die Familie hervorgehoben
werden. Die im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms
"Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen
Wandel" (NFP 52) erarbeiteten Resultate, die im Generationenbericht
im kommenden Frühsommer veröffentlicht werden, nehmen einen
wichtigen Teil der Ausstellung ein.
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