Historischen Museum der Pfalz |
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Der Domschatz |
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Die Salier in Speyer | Das fränkische Geschlecht der Salier war eines der bedeutendsten
Adelsgeschlechter des Mittelalters. Sie waren bereits in karolingischer Zeit
mit Besitz und Ämtern in einem Gebiet von der Bretagne bis nach
Mittelitalien begütert. Durch die Förderung der Salier entwickelte
sich Speyer zu einer bedeutenden Residenzstadt und erhielt den damals
größten Kirchenbau des Abendlandes. Der erste bekannte Salier
war Graf Werner, der ab 891 im Worms- und Nahegau und ab 906 im Speyergau
nachweisbar ist. Mit Graf Werner beginnt die Auseinandersetzung der Salier
mit dem Klerus: Als Folge territorialer Streitigkeiten ließ Graf Werner
Bischof Einhard I. (895-913) blenden. Der Herrschaftsmittelpunkt der Salier
war zu diesem Zeitpunkt noch Worms. Von dort wurden sie durch Bischof Burchard
vertrieben.
1024 wurde Konrad II zum ersten salischen König und löste damit die Dynastie der Ludolfinger ab. Er begann mit der gezielten Förderung des Bistums und der Stadt Speyer. Speyer wurde gewissermaßen zum salischen Hausbistum. Unter Konrad II. wurde mit dem Bau des gewaltigen Domes begonnen. Auch sein Nachfolger Kaiser Heinrich III., der 1039 an die Regierung kam, unterstützte den Aufschwung der Stadt. Fast jährlich besuchte er den Speyerer Dom und die Gräber seiner Eltern. Heinrich III. setzte Papst Klemens II. ein und ließ sich von diesem zum Kaiser krönen. Sein Nachfolger Heinrich IV. wurde von Papst Gregor VII. im Investiturstreit mit dem Kirchenbann belegt, der ihn 1077 zum berühmten Gang nach Canossa veranlaßte. Sein Sohn Kaiser Heinrich V. verlieh 1111, anlässlich der Beisetzung seines Vaters, der Stadt Speyer wichtige Freiheitsrechte, die mit goldenen Buchstaben an der Stirnseite des Domes angebracht wurden. Mit diesen Freiheitsprivilegien begann für Speyer die Entwicklung zur freien Reichsstadt. Die Stadt Speyer vergrößerte sich unter der Herrschaft der Salier um das Zehnfache. Bis 1100 dehnte sich die Stadt nach Westen und Südwesten bis zum Altpörtel und dem Allerheiligen-Stift aus. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde das Stadtgebiet nach Nordwesten bis zum St. Guido-Stift vergrößert. 1125 erlosch mit Heinrich V. die Dynastie der Salier. Text: Historisches Museum der Pfalz, Speyer |
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