Glanzlichter
der Ausstellung
Jede
archäologische Spur im Boden und jeder Fund erweitern unser
Bild von der Vor- und Frühgeschichte der Pfalz. So sind
alle Ausstellungsobjekte für sich "Highlights", da sie jeweils
Licht auf verschiedene Zeiten und Ereignisse der Vergangenheit
werfen. Dennoch können natürlich einige herausragende Funde
oder seltene ortsfeste Bodenspuren genannt werden, die besondere
Aufmerksamkeit verdienen.
Der unscheinbare Feuersteinabschlag aus einer Felsspalte
bei Neuleiningen ist der bislang älteste Nachweis für die
Anwesenheit von Menschen in der Pfalz. Aufgrund der in benachbarten
Spalten gefundenen Tierknochen kann er in eine Zeit um 600
000 vor Christus datiert werden.
Bis zum Jahr 2002 kannte man zwar viele Funde der ältesten
Ackerbauern der Pfalz doch erst ein Luftbild bei Haßloch
aus den 1980er Jahren, das die Überreste zahlreicher, für
die Linearbandkeramik des Altneolithikums (Altsteinzeit)
typischer Gebäude als Bewuchsmerkmal zeigt, machte die Ausgrabung
mehrerer Langhäuser dieser ältesten sesshaften Menschen
der Pfalz möglich.
Die Glasperlen aus einem Grabgefäß der spätbronzezeitlichen
Urnenfelderkultur bei Schifferstadt sind so winzig, dass
sie kaum auffallen. Sie stellen allerdings die frühesten
Glasfunde der Pfalz aus dem 2. Jahrtausend vor Christus
dar. Die Beigaben dieser Gräber, die in mühevoller Kleinarbeit
in der Restauratorenwerkstatt des Amtes Speyer freipräpariert
und restauriert wurden, geben darüber hinaus einen Einblick
in die Vielfalt der Gefäß- und Schmuckformen dieser Kultur
der späten Bronzezeit.
Erst die Römer in der Pfalz brachten die Kunst der Glasbläserei
zu beeindruckender Blüte. Die vielfältigen Formen der fragilen
Gläser aus dem reichen Gräberfeld von Gönnheim veranschaulichen,
mit welcher Fantasie und Fertigkeit die römischen Glasbläser
ihr Handwerk ausübten. Das Halbfabrikat eines Glasbechers
aus einem der Gräber, ein seltener Fund, gibt Anlass zu
der Vermutung, dass hier ein Glashersteller beerdigt wurde.
Die "Schatzkammer" der Ausstellung beherbergt ausschließlich
"Glanzlichter". Dazu gehört der bronzene Endbeschlag eines
keltischen Trinkhornes in Form eines "Widderkopf-Männchens"
mit typisch keltisch geprägtem Masken- und darauf sitzendem
Widderkopf. Er vermittelt einen Eindruck von der künstlerischen
Freiheit keltischen Bronzehandwerks und wirft ein Licht
auf die zentralörtliche Bedeutung des Donnersberges, der
in jüngster Zeit interessante Funde preisgegeben hat, die
in der "Schatzkammer" zu bewundern sind.
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