Benedikt und die Welt der frühen Klöster


Einführung

 

Mit der Ausstellung „Benedikt und die Welt der frühen Klöster“ entführen die Reiss-Engelhorn-Museen ihre Besucher ins Mittelalter. Anhand zahlreicher kostbarer Exponate illustriert die Schau die Anfänge der Klosterkultur und die große Bedeutung der Klöster für Bildung und Wissen. Die Ausstellung zeigt das Leben der Mönche zwischen Kirche, Schreibstube und Klostergarten.

Kloster Montecassino, um 529 von Benedikt von Nursia gegründet, die Wiege des abendländischen coenobitären Mönchtums. Bild. Wikimedia Commons/Ludmila Pilecka
Kloster Montecassino, um 529 von Benedikt von Nursia gegründet, die Wiege des abendländischen coenobitären Mönchtums. Bild. Wikimedia Commons/Ludmila Pilecka

Benedikt von Nursia gilt als Vater des abendländischen Mönchtums. Um das Jahr 529 gründete er in Italien das Kloster Montecassino. Von diesem Mutterkloster aus verbreiteten sich seine Ideen. Nach der von ihm verfassten Klosterregel leben bis heute Benediktiner auf der ganzen Welt. Die Klöster waren Jahrhunderte lang Zentren des geistig-kulturellen Lebens. Sie waren maßgeblich an der kulturellen Entwicklung und Vernetzung Europas beteiligt. Hier wurde antikes, aber auch das jeweils zeitgenössische Wissen gepflegt, bewahrt und verbreitet.

St. Gallener Klosterplan. Wikimedia CommonsDer Besucher erfährt anhand des St. Galler Klosterplans, wie ein ideales Kloster im Mittelalter aufgebaut sein sollte. Er bekommt einen Einblick in klösterliche Liturgie. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die handwerklichen Tätigkeiten der Mönche – von der Buchmalerei bis zur Goldschmiedekunst – sowie die Pflege von Musik und Heilkunde. Die Rekonstruktion eines Skriptoriums zeigt, wo und wie die faszinierenden Handschriften entstanden sind. Die Ausstellung spannt den Bogen aber auch in die Gegenwart und präsentiert an den Beispielen von Maria Laach in der Eifel und Stift Neuburg bei Heidelberg, wie das Leben in einem Benediktinerkloster heute aussieht.

Die Schau im Museum Bassermannhaus für Musik und Kunst vereint rund 130 einzigartige Exponate, darunter eine frühe Benediktsdarstellung aus Montecassino, aufwändig gestaltete Handschriften, reich bestickte Messgewänder sowie Gold- und Silberschmiedearbeiten von Weltrang. Ein ganz besonderer Höhepunkt ist das mit Gemmen, Edelsteinen und Perlen kostbarst verzierte Adelheid-Kreuz. Die Leihgaben stammen größtenteils aus dem österreichischen Benediktinerkloster St. Paul im Lavanttal sowie aus dem Mutterkloster des Benediktinerordens in Montecassino und der Benediktinerabtei Stift Neuburg. Im Zuge der Säkularisation kam es 1803 zur Auflösung vieler Benediktinerklöster: die umfänglichen Bestände aus St. Blasien gelangten damals in das Benediktinerkloster St. Paul. Für die Ausstellung kehren diese hochkarätigen Stücke für kurze Zeit nach Baden-Württemberg zurück.

„Benedikt und die Welt der frühen Klöster“ ist eine Kooperation der Reiss-Engelhorn-Museen mit dem Benediktinerstift St. Paul in Kärnten. Die Ausstellung ist bis zum 13. Januar 2013 zu sehen.

Im Verlag Schnell & Steiner erscheint begleitend zur Ausstellung ein reich bebilderter Katalog. Auf 300 Seiten vertiefen Beiträge von Experten die einzelnen Ausstellungsthemen. Die Reiss-Engelhorn-Museen bieten zudem ein umfangreiches Begleitprogramm mit Workshops, Exkursionen, Vorträgen und Konzerten für Kinder, Erwachsene und Schulklassen.

Bild unten: St. Gallener Klosterplan. Wikimedia Commons

    Texte: rem

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