Kennen Sie Rom? Diese Frage stellen sich jetzt die Besucher
der Ausstellung „Kennen Sie Rom. Piranesi inszeniert
die Antike", die im Rahmen des Stauferjahres 2010
in der Kunsthalle Mannheim zu sehen ist. Wie kein Anderer
prägte der Venezianer Giovanni Battista Piranesi (1720-1778)
mit seinen meisterhaften Radierungen das Bild der „Ewigen
Stadt" - bis heute. Die Kunsthalle zeigt seine „Vedute
di Roma", unvergessliche poetisch-nostalgische Rom-Portraits,
die zwischen 1747 und 1778 entstanden sind. Präsentiert
werden 30 frisch restaurierte, großformatige Radierungen
aus dem eigenen graphischen Bestand der Sammlung Anton
von Klein.
Giovanni Battista Piranesi war ein Multitalent: der ausgewiesene
Meister graphischer Handwerkskunst war Bühnenbildner
und Architekt und arbeitete als Archäologe und Kunsttheoretiker.
Bis heute gelten seine unvergleichlichen Rom-Portraits
als wertvolle Dokumente aus präphotographischer Zeit.
Die Kunsthalle Mannheim besitzt mit 74 von 135 Blättern
das Hauptwerk des Künstlers.
Mit einer faszinierenden Mischung aus topografischer Treue
und künstlerischer Inspiration dokumentierte Piranesi
sein Rom des 18. Jahrhunderts und ließ so die Antike
aufleben. Meisterhaft inszenierte und monumentalisierte
er die Baukunst der römischen Antike sowie der Gegenwart
des 18. Jahrhunderts. Zunächst waren es Plätze,
Brunnen, Kirchen und Paläste, die im Fokus seiner
Radierungen standen, später vorrangig antike Bauten.
Ungewöhnliche Perspektiven und dramatische Licht-
und Schattenkontraste rufen Assoziationen zu barocken Bühnenbildern
hervor. Piranesi genoss europaweit einen hervorragenden
Ruf. Seine Vedute di Roma wurden als beliebte Souvenirs
von Bildungsreisenden der Grand Tour in die Welt hinausgetragen
und prägten so die Vorstellung von Rom über Generationen.
In Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen erhalten
Besucher der Ausstellung bei Vorlage der Eintrittskarte
ermäßigten Eintritt in die Ausstellung „Die
Staufer und Italien". Besucher der Stauferausstellung
erhalten entsprechenden Eintrittsrabatt für die Piranesiausstellung.
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