Typisch deutsch?

 
Typisch deutsch? Fremdes und Vertrautes aus der Sicht von Migranten
Badisches Landesmuseum Karlsruhe
21.5. - 24.9.2006
  
  

Wie sehen uns andere?

Das Badische Landesmuseum Karlsruhe richtet mit seinen umfangreichen Sammlungsbeständen den Blick auf viele alte Kulturen der Welt: Ägypten, Mesopotamien, Griechenland, den Mittelmeerraum und viele andere mehr. Es ist der Blick, wie wir Deutsche andere Kulturen sehen. Wie aber sehen und bewerten unsere Mitbürger mit einem andern kulturellen Hintergrund die deutsche Kultur?

In einer kleinen Sonderausstellung im Karlsruher Schloss wird typisch "Badisches" bzw. "Deutsches" von Migrantinnen und Migranten aus Karlsruhe ausgewählt und aus ihrer Sicht kommentiert. Darunter sind sowohl Gegenstände als auch Eigenheiten: von dem Folklorepüppchen, das eine Ungarin beiträgt, bis hin zur Kuckucksuhr, die ein Tunesier als Symbol für Pünktlichkeit ausstellen will. Für einen Ägypter gilt ein Buch von Hermann Hesse als typisch deutsch, für eine Türkin steht der Unterschriftsstempel einer Analphabetin für die deutsche Bürokratie.

Der interkulturelle Dialog dient nicht nur dazu, Stereotypen zu durchschauen und zu hinterfragen, mit denen Deutsche "die anderen" belegen. Vielmehr sollten auch "Fremdbilder", die uns Deutschen oft unbemerkt selbst anhaften, Thema sein. Erst das stete Wechselspiel von Selbst- und Fremdwahrnehmung wirkt entlarvend.

Diese temporäre Präsentation im Ausstellungsbereich des 20. Jahrhunderts ist zum einen der Migrationsgeschichte der jüngsten Vergangenheit geschuldet. Sie ist zum anderen aber auch Reminiszenz an die durch ‚Ausländer' bestimmte Gründungsphase der badischen Residenz Karlsruhe im Jubiläumsjahr der 200sten Wiederkehr der Erhebung zum Großherzogtum.

   

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