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Am 18. Oktober 1997 wurde die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel offiziell eingeweiht. Seither hat die bedeutende Sammlung von Hildy und Ernst Beyeler eine der Öffentlichkeit zugängliche Heimstätte gefunden. Das neue Museum wurde in einer etwa dreijährigen Bauzeit vom Genueser Architekten Renzo Piano erbaut, der unter anderem auch das Centre Pompidou in Paris realisiert hat. Im September 2000 wurde der Erweiterungstrakt des Museums offiziell eingeweiht.

Finanziert wurde der Museumsbau von einer Stiftung, die das Sammlerehepaar 1982 gegründet hat und die gleichzeitig auch Trägerin der Fondation ist. Das Gelände wurde von der Gemeinde Riehen zur Verfügung gestellt; der Kanton Basel-Stadt leistet seinerseits einen jährlichen Beitrag, der rund ein Drittel der Betriebskosten des Museums deckt.

Fondation Beyeler, Aussenansicht Eingangsbereich. Foto: T. Dix, © FB
Fondation Beyeler, Aussenansicht Eingangsbereich. Foto: T. Dix, © FB

Piano hat mit dem Bau ein ruhiges, zurückhaltendes Bauwerk schaffen wollen, das »der Kunst dienen soll und nicht umgekehrt«. Das mit rotem Porphyrstein verkleidete Gebäude besteht aus vier parallelen, monumentalen Längsmauern, verglasten Stirnseiten und einem an der westlichen Längsseite gelegenen Wintergarten, der den Blick auf die Landschaft freigibt. Das über den Längsmauern schwebende Glasdach versorgt das Innere gänzlich mit dem für Kunst so wertvollen Tageslicht. Die Ausstattung der zweiundzwanzig Ausstellungsräume verzichtet bewusst auf jede Art von sichtbaren technischen oder gestalterischen Details.

Die Sammlung Beyeler, die rund 200 Bilder und Skulpturen der klassischen Moderne umfasst, ist in mehr als fünfzig Jahren parallel zur erfolgreichen Galerietätigkeit von Hildy und Ernst Beyeler entstanden. Der Umfang und das Renommee der Sammlung wachsen durch Neuerwerbungen bedeutender Werke von Künstlern wie Cézanne, van Gogh, Kelly, Warhol u.a. beständig weiter. Ausgewählte Arbeiten der Stammeskunst aus Afrika, Alaska und Ozeanien werden in einigen Sälen mit Werken der europäischen und amerikanischen Kunst konfrontiert, was immer wieder zu spannungsvollen und in dieser Form einzigartigen Dialogen führt.

Mit den Sonderausstellungen, die jeweils rund ein Drittel der Ausstellungsfläche einnehmen, schafft die Fondation Beyeler immer wieder auch einen Bezug zur aktuellen Kunst. Gezeigt werden jeweils bis zu vier Sonderausstellungen pro Jahr, die in engem Bezug zur Sammlung und ihrem ganz besonderen Charakter stehen.
Seit der Eröffnung wurden Ausstellungen wie »Jasper Johns. Werke aus dem Besitz des Künstlers«, »Renzo Piano. Workshop«, »Farben – Klänge. Wassily Kandinsky und Arnold Schönberg«, »Roy Lichtenstein«, »Magie der Bäume« mit »Wrapped Trees« von Christo & Jeanne-Claude, »Face to Face to Cyberspace«, »Cézanne und die Moderne«, »Farbe zu Licht«, »Andy Warhol. Series and Singles«, »Mark Rothko«, »Ornament und Abstraktion«, »Anselm Kiefer. Die sieben Himmelspaläste 1973–2001«, »Claude Monet ... bis zum digitalen Impressionismus«, »Ellsworth Kelly. Werke 1956–2002«, »EXPRESSIV!«, »Paul Klee. Die Erfüllung im Spätwerk«, »Mondrian+Malewitsch in der Mitte der Sammlung«, »Francis Bacon und die Bildtradition«, »Calder – Miró«, »ArchiSkulptur«, »Blumen¬mythos. Von Vincent van Gogh bis Jeff Koons«, »Picasso surreal«, »René Magritte. Der Schlüssel der Träume«, »Contemporary Voices: Die UBS Art Collection zu Gast in der Fondation Beyeler«, »Wolfgang Laib. Das Vergängliche ist das Ewige« und zuletzt »Henri Matisse. Figur Farbe Raum« realisiert.
Sämtliche Ausstellungen haben internationale Beachtung und Anerkennung gefunden.

Die Fondation Beyeler verdankt ihre besondere Anziehungskraft der Verbindung der einzigartigen Sammlung mit einer faszinierenden Museumsarchitektur und Landschaft sowie den wechselnden Ausstellungen auf höchsten internationalem Niveau, die immer wieder eine Auseinandersetzung mit der Kunst des 20. Jahrhunderts, aber auch der ganz aktuellen Kunst ermöglichen.

© Text: Fondation Beyeler

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Internet: Fondation Beyeler
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