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Wildsau und Kopfsalat. Strassburger Fayencen und Tafelkultur in Basel

(hmb) Sie gehören zu den grossen Schätzen der Keramikkunst: Terrinen in Gestalt von Tieren sowie Schüsseln mit täuschend echt wirkendem Inhalt wie Oliven oder Salat, die in der Strassburger Fayencemanufaktur der Familie Hannong gefertigt wurden. Ein Buch im Christoph Merian Verlag und eine neue Präsentation im Erdgeschoss des Hauses zum Kirschgarten rücken diese Kostbarkeiten des 18. Jahrhunderts in den Blickpunkt und stellen sie in den Kontext der damaligen Tafelkultur.

Plakatmotiv: Schaugericht: Schüssel mit Salatherzen. Manufaktur Paul Hannong, um 1748–1754, Fayence mit Aufglasurbemalung. Foto: HMB Natascha Jansen

Unten: Terrine in Form eines Wildschweinkopfes. Manufaktur Paul Hannong, um 1748–1754, Fayence mit Aufglasurbemalung. Foto: HMB Natascha Jansen

Zusammen mit der Neupräsentation erscheint im Christoph Merian Verlag eine Publikation zu den Hauptwerken und den wichtigsten Neuerwerbungen der vergangenen drei Jahrzehnte. Sie macht die grosse Bedeutung der Basler Strassburg-Sammlung des Historischen Museums Basel sichtbar. Dabei werden die engen Beziehungen zwischen der Strassburger Manufaktur und den Basler Auftraggebern aufgezeigt. Ein ausführlicher Beitrag widmet sich der zeitgenössischen Tafelkultur und Ernährungsweise in Basel.

In der bedeutenden und umfangreichen Keramiksammlung des Historischen Museums Basel nehmen die Strassburger Fayencen eine besondere Stellung ein. Basel war im 18. Jahrhundert, als die Stadt blühenden Handel, grossen Wohlstand und rege Bautätigkeit aufwies, eine Stadt ohne eigene Produktion von Feinkeramik; hochwertiges Tafelgeschirr musste daher importiert werden. Die Produkte der Strassburger Fayencemanufaktur erfüllten die Ansprüche der anspruchsvollen Basler Oberschicht bezüglich Feinheit des Materials und Qualität der Bemalung. Von der Gründung 1721 bis zum Konkurs der Manufaktur 1781 waren Strassburger Fayencen über ein halbes Jahrhundert lang das bevorzugte Geschirr in den vornehmen Basler Haushalten. Davon zeugen Basler Familienwappen auf den Tellern und Platten sowie die Herkunft zahlreicher Objekte aus alten Basler Familien. Einige prachtvolle Kachelöfen belegen, dass man sich bei der Ausstattung von Basler Häusern mit besonders hochwertigen Öfen ebenso nach Strassburg wandte wie für die Ausstattung der festlichen Tafel.

Historisches Museum Basel – Haus zum Kirschgarten
Elisabethenstrasse 27, 4051 Basel
Mi–So 11–17 Uhr
hmb.ch

Text: Historisches Museum Basel
Alle Bilder: HMB Peter Portner

 

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