Mit 100 Sachen durch die Landesgeschichte

porträtiert den Kulturraum Baden-Württemberg

Das Land Baden-Württemberg feiert seinen 50. Geburtstag, ein Anlass, nicht nur über das letzte halbe Jahrhundert nachzudenken, sondern auch einen historischen Querschnitt des vielfältigen "Kulturraums Südwest" seit dem Mittelalter aufzuzeigen. Das Badische Landesmuseum Karlsruhe, das Württembergische Landesmuseum Stuttgart und das Haus der Geschichte Baden-Württemberg haben gemeinsam die Ausstellung "Mit 100 Sachen durch die Landesgeschichte" konzipiert, in der - durchaus im doppelten Wortsinn - 100 Objekte aus der Zeit von 700 bis 2001 eine flotte Zeitreise ermöglichen. Sie ist vom 9.5. bis 15.9.2002 im Karlsruher Schloss zu sehen, danach, vom 18.10.2002 bis 5.1.2003, im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart.

Jedes der 100 Exponate erzählt seine eigene Geschichte von Menschen und Zeitgeschehen. Neben klassischen Kunstwerken wie Gemälden, Skulpturen und kostbarem Gerät stehen Gegenstände der Alltagswelt und des poltisch-wirtschaftlichen Lebens. Die Dinge entwerfen Bilder über Politik und Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft, Religion und Weltanschauung, Krieg und Frieden. So erzählt ein Reservistenkrug einerseits vom Einzelschicksal seines jüdischen Besitzers, andererseits aber auch vom Militärdienst im Kaiserreich, vom Ausstoßen der jüdischen Bürger aus der Gesellschaft im Dritten Reich, von Deportation und Vernichtung während der Zeit des Nationalsozialismus.

Am Beginn der Zeitreise steht ein Goldkreuz aus einem alamannischen Frauengrab. Zum Nachdenken über die Wirkung der Klosterkultur der Insel Reichenau lädt der sagenhafte Smaragd Karls des Großen ein. Die eiserne Hand des Götz von Berlichingen verweist auf die Zeit der Bauernkriege. Eine Eisentür erinnert an den Dichter Friedrich Daniel Schubert, der ab 1777 zehn Jahre lang ohne Gerichtsurteil auf dem Hohenasperg gefangen war. Von Aufbruch und Widerständen zeugt das Mikroskop Maria von Lindens, der ersten Frau, die in Württemberg zum Studium zugelassen wurde. Der Leiterwagen des Selfmademans Reinhold Würth steht neben der Nase der Raumkapsel aus Stuttgart, das Uniszepter aus Heidelberg neben der Mausefalle in Form einer Guillotine.

So manche Exponatsgeschichte schlägt einen weiten Zeit- und Raumbogen, zum Beispiel die Temperantiaschale. Im 16. Jahrhundert schuf sie ein lothringischer Zinngießer in Mont-beliard, dem damals württembergischen Mömpelgard. Sie wurde zum Vorbild für die Siegestrophäe des Damentennisturniers in Wimbledon, die sich siebenmal Steffi Graf aus Brühl in Baden erkämpfte.

Aus den 100 Geschichten rund um Skurriles und Amüsantes, Wissenswertes und Abseitiges, Ernstes und Besinnliches bildet sich das geschichtliche Gesamtbild eines facettenreichen Bundeslands.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog für 25 € (im Buchhandel 29.80 €).

Das traditionelle Museumsfest des Badischen Landesmuseums greift das Ausstellungsthema auf und feiert vom 7. bis 9. Juni mit den Nachbarn: "Schwabissimo - Württemberg zu Gast". Für Schüler bietet das Badische Landesmuseum handlungsorientierte Aktivitäten an, die den Besuch der Sonderausstellung abrunden.

Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung der Adolf Würth GmbH & Co. KG, Künzelsau, und der BBBank eG, Karlsruhe, statt.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr

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Die Ausstellung

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