Fotografierte Achitektur auf Ansichtskarten 1919-1939


moderne grüße
Fotografierte Achitektur auf Ansichtskarten 1919-1939

"moderne grüße" - oder: Die Moderne lässt grüßen!

Schon kurz nach Einführung der Postkarte im Jahre 1870 mauserte sich das zunächst noch unbebilderte Stück Pappe zum beliebten Medium für Kurzinformationen aller Art. Allmählich, im Schritttempo der technischen Möglichkeiten der Fotografie, entwickelte sich die Bildpostkarte, und es dauerte nicht lange, bis man der ungeheuren Breitenwirkung und somit des Werbenutzens ihrer ursprünglich verpönten Offenherzigkeit gewahr wurde.

Per Postkarte wurden nicht mehr nur malerische Stadtansichten verschickt, sondern man konzentrierte sich auch auf einzelne Motive der Architektur der Zeit. Die Architekten und Fotografen entdeckten die Ansichts-Postkarte als schnelles und preiswertes Info-Medium, um das Bild vom "Neuen Bauen", ein schon in den 1920er Jahren verbreitetes Schlagwort, werbewirksam in die Welt zu tragen. Es entstand in kurzer Zeit der wohl umfangreichste und noch weitgehend unbekannte Bilderschatz der Modernen Architektur.

Großen Anteil an der wohl kalkulierten Wirkung der gebauten Visionen hatten vor allem die Fotografen des "neuen Sehens", deren "Kamera-Auge" die Häuser, Siedlungsbauten, Fabriken und Hochhäuser als strahlende Kuben und menschenleere Großplastiken inszenierte. Diese Fotografien, abge-druckt in Zeitschriften, Zeitungen oder Büchern - und eben auch auf der Postkarte, manifestierten eine oft bis heute gültige Sicht auf die Architektur der Avantgarde.

Die Publikation moderne grüße präsentiert erstmals eine Auswahl aus der umfangreichen Privatsammlung von Bernd Dicke, deren reicher Schatz an historischen Architektur-Postkarten der Zeit von 1919-1939 ein authentisches Bild der architektonischen Avantgarde zwischen expressionistischer Emphase und "befreitem Wohnen" in der "Weißen Moderne" entwirft. Der Betrachter wird auf einer "Reiseroute" von Süden nach Norden durch Deutschland und bis nach Breslau geführt, sowohl zu weltberühmten Bauten der Moderne als auch zu weniger bekannten oder nie gesehenen Ansichten von Krankenhauszimmern und Nachtlokalen, Verwaltungsbauten, Großsiedlungen und Ausstellungspavillons. Es sind namhafte Architekten wie Erich Mendelsohn, Le Corbusier, J.J.P. Oud, Hans Scharoun, Gustav Adolf Schneck, Wilhelm Riphahn, Peter Behrens vertreten wie auch zahlreiche Fotografen.

Der Band ist eine Reminiszenz an eine Zeit, in der ein Bild gewissermaßen noch als Bild gelten konnte, und nicht von einer Flut andersartiger Eindrücke begraben wurde. Insofern ist dem einleitenden Satz von Rolf Sachsse im kommentierenden Aufsatz zu widersprechen. Der Mitteilungswert von Bildpostkarten ist nicht gering, sondern eher hoch. Hoch, insofern sie Ikonen von räumlicher Befindlichkeit und von Besonderem übermitteln. Sachsse kommentiert in einem zweisprachigen (engl./dt.) Text auf 15 Seiten die Sammlung und die Auswahl im Band fundiert und fachlich kompetent. Literaturverzeichnis und Namensregister schließen den Band ab.

 
Ausstellung in der
Architekturgalerie am Weißenhof, Stuttgart
21. 7. - 5. 9. 2004

 

moderne grüße
Fotografierte Architektur auf Ansichtskarten 1919-1939
Hrsg. Kirsten Baumann (Stiftung Bauhaus Dessau) und Rolf Sachsse

216 Seiten, 19,4 x 21 cm, 180 Abbildungen.
Hardcover.
Text in Deutsch und Englisch.

€ 24,80 | SFr 45 (Verkaufspreis im Buchhandel)

ISBN 3-89790-019-X

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siehe auch:

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Im Internet:
Weißenhofgalerie Stuttgart

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