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(3) Chorgestühl

  Chorgestühl 15. Jahrhundert

Das spätgotische Chorgestühl der Mönche aus der Mitte des 15. Jahrhunderts bot Platz für 92 Mönche. Zisterziensischer Tradition entsprechen die Wangen zwischen den Sitzen, die eine Ablenkung der Mönche durch den Nachbarn beimStundengebet erschweren sollten. Die Klappsitze sind an der Unterseite mit Sitzkonsolen ausgestattet, die beim Hochklappen der Sitze das Stehen erleichtern sollten.
Die Schnitzereien sind eine Arbeit aus der Werkstatt des Ulmer Bildhauers Hans Multscher.

Die Gestühlwangen außen:
Trunkenheit Noahs

Trunkenheit Noahs

Das Motiv der Trunkenheit Noahs ist als Lehrstück beliebt: Er wird von seinem ältesten Sohn verspottet, aber seine beiden jüngeren Söhne bedecken seine Blöße mit abgewandtem Gesicht mit einem Mantel.

Unten: Wurzel JesseWurzel Jesse

Die Stirnseiten der inneren Reihen:

Bundeslade und der harfenspielende König DavidBundeslade und der harfenspielende König David

Unten: Opfer der Brüder Kain und Abel.

Opfer der Vrüder Kain und Abel

Die hinteren Stirnseiten der inneren Reihen:

Samson bezwingt den LöwenSamson und der Löwe

Hier bezwingt Samson (erkenntlich an seinen langen Haaren) den Löwen durch seine Körperkraft.

Unten: Die Jungfrau und das Einhorn

Wo gegenüber noch Samson durch seine Körperkraft den Löwen bezwang, bezwingt hier die Jungfrau das Einhorn durch ihre Unschuld so, dass es gehorsam seinen Kopf in ihren Schoß bettet.
Eine Interpretation ist die Vorausdeutung auf die Menschwerdung Christi im Schoß der Jungfrau Maria.
Dem Horn werden reinigende Kräfte zugeschrieben, weswegen es mit der Erlösung von den Sünden durch Christus gleichgesetzt wird (LCI 1 Sp. 590).

Die Jungfrau und das Einhorn

Die hinteren Wangen der äußeren Reihen:

Moses vor dem brennenden Dornbusch Mose vor dem brennenden Dornbusch

Ein Symbol für die jungfräuliche Geburt Christi

Unten: Opferung Isaaks
Interpretiert als Vorausdeutung auf die Kreuzigung Christi

Opferung Isaaks

 

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