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Gotische Säle im Schloss Babenhausen

Schloss Babenhausen, zwischen Darmstadt und Aschaffenburg gelegen, wurde Ende des 12. Jahrhunderts von den Herren von Münzenberg, ungefähr gleichzeitig mit ihrer namengebenden Hauptburg errichtet. Das Schloss hat einen fast regelmäßigen, etwas aus dem Winkel verrückten Grundriß, der sich in der späteren Anlage von Lahr (Ortenaukreis) wiederfindet. Babenhausen kam bereits in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in den Besitz der Grafen von Hanau und wurde 1460 Residenz der rechtsrheinischen Grafschaft Hanau-Lichtenberg, die es bis 1771 blieb. Zu dieser Zeit, um 1460, wurden auch die Befestigungen um die Burg erweitert.

Eine erste Renovierung 1901/02 legte im Erdgeschoss des Westflügels eine mächtige offene Halle frei, die an lombardische Vorbilder erinnert, weitere Untersuchungen nach 1945 zeigten, dass weite Teile des aufgehenden Mauerwerks noch aus dem spätromanischen Bau stammen. Die Burg in ihrem äußeren Erscheinungsbild ist indessen durch die Umbauten des späten 16. Jahrhunderts geprägt, als nach 1570 die Burg zur Residenz ausgebaut wurde.

Eine erste Umbauphase um 1460 konnte jetzt durch umfassende Renovierungen nachgewiesen werden. Um- und Einbauten des 18., 19. und 20. Jahrhunderts hatten die alte Raumstruktur des spätromanischen Westflügels völlig verändert, aber doch nicht so weit verändert, dass nicht Säulen, Stützen, Decken noch zahlreiche Hinweise gegeben hätten.

Im „Gartensaal", in unmittelbarem Anschluss an die offene romanische Halle, wurden dabei spätgotische Wandmalereien aus der Zeit vor 1468 mit floralen Motiven aus Jagd oder Mythologie in zum Teil bemerkenswertem Erhaltungszustand freigelegt. Auch der gegenüberliegende Ostflügel brachte Überraschungen: In den um 1500 errichteten Baukörper wurde 1570/80 ein Saal mit hölzernen Schwibbögen eingebaut, die jetzt nach dem Rückbau wieder sichtbar gemacht werden.

Denkmalpflege und Kulturgeschichte. Hg. Vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1/1999 S. 2 - 13


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