In der Zeit vom 31. August bis zum 6. Dezember 2009 steht
das Kulturhistorische Museum Magdeburg wieder einmal ganz
im Zeichen des Mittelalters. Unter dem Titel „Aufbruch
in die Gotik. Der Magdeburger Dom und die späte Stauferzeit“ nimmt
das Museumsteam das 800. Jubiläum des Magdeburger
Domes im Jahr 2009 zum Anlass, die Zeit des beginnenden
13. Jahrhunderts in einer großen Ausstellung zu präsentieren.
In Magdeburg wurde im Jahr 1209 der Grundstein für
den ersten Dom in der aus Frankreich stammenden Bauform
der Gotik auf deutschem Boden gelegt. 800 Jahre nach seiner
Grundsteinlegung ist der Dom zu Magdeburg heute das bedeutendste
Bauwerk Sachsen- Anhalts, ein eindrucksvolles Beispiel
für den Beginn einer neuen Epoche, in der sich die
Welt der Menschen grundlegend veränderte.
Kostbare Leihgaben aus Deutschland, Europa und den USA
werden das Kulturhistorische Museum Magdeburg für
die Zeit der Ausstellung in eine Schatzkammer auf Zeit
verwandeln.
Auf 1000 qm Ausstellungsfläche thematisieren etwa
200 Objekte, darunter wertvolle Goldschmiedearbeiten, kostbare
Handschriften und anmutige Skulpturen diese Aufbruchzeit
des 13. Jahrhunderts. Sie vermitteln den Besuchern ein
eindrucksvolles Bild von der Kunst, der Kultur und Geschichte
der späten Stauferzeit.
Als erstes deutsches Prosawerk entstand auf dem Gebiet
des heutigen Sachsen-Anhalts das berühmteste Rechtshandbuch
des Mittelalters, der Sachsenspiegel Eike von Repgows.
Von Paris aus eroberte die mehrstimmige Musik das mittelalterliche
Europa. Sowohl in Kirchen als auch auf ritterlichen Tafeln
begehrt waren die mit farbenprächtigem Email verzierten
Bronzegeräte aus dem französischen Limoges, die
in großer Zahl europaweit exportiert wurden. Die
Erfindung von Topfhelm und Radsporen revolutionierte die
Militärtechnik.
In Magdeburg entstand nicht nur der gotische Dom, der
an den Gründer des Erzbistums, Kaiser Otto den Großen,
erinnert. In der Stadt produzierten Schreibstuben prachtvoll
illuminierte Handschriften, spezialisierte Werkstätten
stellten wertvolle Bronze- und Goldschmiedearbeiten her.
Noch bis 2009 finden umfangreiche archäologische
Ausgrabungen im Magdeburger Dom statt. Die Funde und die
neuen Erkenntnisse über die Vorgängerbauten der
gotischen Kathedralkirche werden in der Ausstellung erstmals
einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die freundliche
Unterstützung des Landes Sachsen- Anhalt, der Ostdeutschen
Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Stadtsparkasse Magdeburg,
der Kulturstiftung Kaiser Otto, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt
sowie den Ernst von Siemens Kunstfonds und der ÖSA
Versicherungen. Als Medienpartner unterstützen das
Kulturradio MDR-Figaro, Kulturpartner für Mitteldeutschland,
die Volksstimme und Ströer Deutsche Städte Medien
das Ausstellungsprojekt.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Spezialführungen,
Vorträgen und Veranstaltungen wird die Ausstellung
begleiten. Die seit über 10 Jahren erfolgreiche Museumsstadt „Megedeborch“,
in der Kinder und Jugendliche in den Alltag einer mittelalterlichen
Stadt eintauchen können, wird ebenfalls wieder ihre
Tore öffnen.
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