"Bunte Götter" in Basel

 
 
Die Göttin Artemis, um 520 v.Chr., Farbrekonstruktion Glyptothek München
(Original Athen Akropolis 679).

Ein trojanischer Held in bunten Strumpfhosen? Ein römischer Kaiser mit blondem Haar und rosa Teint?

Die Ausstellung "Bunte Götter" räumt radikal mit dem gängigen Klischee vom weissen Marmor in unseren Köpfen auf. Die antiken Tempel und Skulpturen erstrahlten ursprünglich keineswegs in reinem Marmorweiss, sondern waren farbig gefasst und mit bunten Motiven verziert. Obwohl die Archäologen dies schon seit bald 200 Jahren wissen, blieb im 20. Jahrhundert die Erforschung der Farbigkeit der antiken Skulptur ein regelrechtes Tabu. Es ist ein grosser Verdienst der Ausstellung, dass die Farbe wieder ins Zentrum des Studiums und der Betrachtung antiker Kunst zurückkehrt.
Eine konkrete Vorstellung zur antiken Polychromie liefern die farbigen Rekonstruktionen, Abgüsse und Faksimiles antiker Skulpturen, die eigens für die Ausstellung entstanden sind. Daneben werden auch originale Skulpturen einbezogen, bei denen noch Reste ihrer ursprünglichen farbigen Fassung zu sehen sind. Solche Spuren - Farbpigmente bzw. feinste Vorzeichnungen für Muster und Motive, die meist erst durch mikroskopische Untersuchungen,
UV-Licht bzw. extreme Streiflichtbetrachtungen sichtbar gemacht werden können - bilden die Grundlage und den Ausgangspunkt für die langjährigen Forschungen einer Wissenschaftlergruppe um das Münchner Archäologenpaar Ulrike und Vinzenz Brinkmann, die diese Ergebnisse und damit die Ausstellung ermöglichten.
Der Streifzug durch die farbig gefasste Kunstwelt der Griechen und Römer reicht von Götterbildern aus archaischer Zeit über klassische Grabstelen bis hin zu den Porträts der römischen Kaiser. Durch die wiedergewonnene Farbigkeit kann der moderne Betrachter antike Skulpturen völlig neu beurteilen und begreifen.

Text: Skulpturhalle Basel

Bunte Götter - Die Farbigkeit antiker Skulptur

Eine Ausstellung in der Skulpturhalle Basel
in Zusammenarbeit mit der Glyptothek München und den Vatikanischen Museen, Città del Vaticano

11. August - 20. November 2005

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