Die Kelten


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Keltisches Oppidum Altenburg
 

Oppidum AltenburgSpät-Latènezeitliches Oppidum auf einer Halbinsel des Hochrheins bei Jestetten-Altenburg, um 120 v.Chr. angelegt und mit der Gründung des benachbarten römischen Lagers Dangstetten um 15 v. Chr. aufgelassen.

Das Oppidum wurde auf der Landseite, gegen Altenburg zu, durch einen 800 m langen Wall, "Schanz" genannt" abgeschlossen und erstreckte sich nach neueren Forschungen auf der gesamten, heute bewaldeten, Halbinsel. Der Wall lässt sich als Pfostenschlitzmauer mit Querankern ("murus gallicus") nachweisen und wurde auf einem kleinen Stück rekonstruiert. Nachdem durch Grabungen 1971 - 1977 und 1985 ein Siedlungsgebiet von ca 35 ha nachgewiesen werden konnte, erwiesen Prospektionen nach 1988, besonders 1999, ein Siedlungsgebiet fast auf der ganzen Halbinsel im Umfang von ca. 240 ha.

Die Geländebegehungen ließen einen bedeutenden handwerklichen Schwerpunkt der Siedlung im Bereich der Bronze- und Silberverarbeitung erkennen, zahlreiche keltische Münzen verweisen auf den Handel in der Siedlung. Der Charakter als Handelsplatz wird auch durch ein große Zahl vom Amphoren aus dem Mittelmeerraum deutlich. Die bedeutendsten Fundstücke aus dem Oppidum Altenburg sind ein als Männerkopf gestalteter Achsnagel und zwei Tierfiguren aus Bronze, die den hohen Stand des Kunsthandwerks belegen.
Die Siedlung wurde wegen ihrer strategischen Bedeutung im Frühmittelalter erneut besiedelt.
Die andere Halbinsel dieser Doppelflussschleife, heute mit der Schweizer Gemeinde Rheinau, wird an ihrer schmalsten Stelle von einem kurzen Wall ("Keltenwall") der gleichen Bauart und wohl auch derselben Zeitstellung abgegrenzt.

Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2004, S. 110-113
Bild: Museum für Ur- und Frühgeschichte Freiburg

     

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