Hausnummer 126
Die neunachsige Fassade diees Gebäudes ist eins der besten
Beispiele für den Louis-Quinze-Stil in Straßburg.
Das Haus, dessen Vorgänger den Namen "zum guldin Ring" trug,
wurde 1768 von dem Sattler Cloisy als Kapitalanlage errichtet und vermietet:
der Kaller an das Direktorium der Unterelsässichen Ritterschaft, die Obergeschosse
an die beiden Grafen Metternich und ihren Hofmeister. Hier soll 1792 auch Rouget
de Lisle, der Komponist der Marseillaise, gewohnt haben.
Die drei Achsen umfassende Mitte springt aus der Fassadenflucht hervor und
ist, wie die Ecken, durch einrahmende Pilaster betont, im ersten Obergeschoss
mit Fugenschnitt, darüber glatt mit zentralem Feld, im 2. Obergeschoss
tritt auch die Fugensichtigkeit des verwendeten Steins zurück.
Die Fenster haben gebogene Fensterstürze, die im Mittelteil des 1. Obergeschosses
Masken, an den Seiten und im Mittelteil des 2. Obergeschoss skulptierte Kartuschen
tragen.
Die Schmiedearbeiten der Geländer (Bild unten: Mittelachse des ersten
Obergeschosses) und Brüstungen
tragen mit Blattranken, Blumen- und Fruchtgewinden die in Straßburg in
dieser Zeit sehr beliebten pflanzlichen Motive.
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