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Romanische Kunst im Elsass

MurbachSelestat / SchlettstadtOttmarsheimDie romanische Baukunst erlebte im Elsass im späten 11. und im 12. Jahrhundert eine Blüte. Kloster- und Stiftskirchen, Pfarrkirchen in Dörfern und Städten entstanden in großer Zahl. Für die meisten sind die nahegelegenen Bischofskirchen von Straßburg oder Basel vorbildlich gewesen.

Die romanische Baukunst geht im Elsass aus der Baukunst der Karolingerzeit hervor, von der sich jedoch nur weniges erhalten hat. Ausstrahlungszentren waren neben den oberrheinischen Bischofsstädten Basel und Straßburg auch Aachen und Metz als zentrale Orte der Karolinger selbst. Künstlerisch und architektonisch wirkende Kräfte fanden sich vor allem in den großen Klöstern des Landes, was zusammen genommen einen starken Einfluss auf die Kunst der rheinischen Romanik ausübte.

Während im 10. und am Beginn des 11. Jahrhunderts noch der rheinische Einfluss sowohl im Elsass als auch in Lothringen vorherrschte, wie sich am Ostchor der Domkirche von Verdun zeigt, gewinnen zum Ende des 11. Jahrhunderts die Einflüsse aus Burgund und der Champagne an Bedeutung.

Die Kirchen sowohl im Elsass als auch in Lothringen sind von Einfachheit in Form und Dekor geprägt. Vorherrschend ist der basilikale Typ mit Langhaus und wenig hervorspringendem Querhaus, das in der lothringischen Tradition sogar ganz verschwindet. Ein Chor von geringer Tiefe, ohne Umgang und Kranzkapellen, wird von einer halbkreisförmigen Apside , oder - selten - in ernster Strenge flach (wie in Murbach) geschlossen.Über der Vierung erhebt sich ein runder oder quadratischer Vierungsturm, gelegentlich von Glockentürmen im Westen ergänzt.

Im Innern sind die Kirchen von erhabener Schlichtheit, mit schweren Arkaden auf Säulen oder Pfeilern mit Würfelkapitellen. Skulptur konzentriert sich vor allem auf die Portalzone, wobei allein die an der Fassade angeordnete Reliefskulptur von Bedeutung ist. Erst im späten 12. Jahrhundert beginnt man, die flachen Holzdecken durch steinerne Gewölbe zu ersetzen.

Die Bilder:
hier: Murbach, Selestat, Ottmarsheim
links: Hohatzenheim

 


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