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Hagnau

Panorama ds Orts vom See aus

Hagnau ist wie das benachbarte Immenstaad alter welfischer Besitz, der hier 1010 an die Benediktinerabtei Altdorf/Weingarten kam. Mit der Aufhebung dieses Klosters wurde der Ort 1803 badisch.

Hauptsächlicher Wirtschaftsfaktor im Ort ist der Weinbau, für den hier 1881 Heinrich Hansjakob, Schriftsteller, Pfarrer und später badischer Landtagsabgeordneter, die erste Winzergenossenschaft Badens gründete. Die Anbaufläche beträgt 150 ha, von denen ca. 10 % ertragsreduziert bewirtschaftet werden. Der Ort lebt außerdem vom Fremdenverkehr und wird von den Gästen wegen seiner Lage im Hügelland des Bodensees und dem langen Seeufer geschätzt.

Im Ort bestehen noch die alten Wirtschaftshöfe der Klöster Salem (Salmannsweiler Hof, 1568 umgebaut), Weingarten („Hofmeisterei des Reichsgotteshauses Weingarten“, 1714, heute Bürgerhaus), Irsee und Schussenried (beide Mitte des 18. Jh.) sowie das ehemalige Zehnthaus des Bistums Konstanz – allesamt ein Beleg für die Bedeutung des Weinbaus hier.

Hagnau am Bodensee: Salmannsweiler Hof, der Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters Salem
Salmannsweiler Hof, der Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters Salem

Zur Seegfrörne, dem vollständigen Zufrieren des Bodensees, wurde seit 1573 eine Eisprozession zwischen Hagnau und Münsterlingen (Schweiz) veranstaltet. Hierbei wurde jedesmal eine Büste des Heiligen Evangelisten Johannes in der anderen Gemeinde abgeholt und in der eigenen Kirche aufgestellt. Zum letzten Mal fror der See im Februar 1963 vollständig zu, seither steht die Heiligenbüste in Münsterlingen und wird wohl auch nie mehr zurückkommen.

Bilder: Wikimedia Commons (CC) / Ramessos, Andreas Praefcke

Hagnau. Blick auf Weinberge und die Kirche. Aufnahme um 1930. Badische Heimat 23 (1936) S. 324

Hagnau. Blick auf Weinberge und die Kirche. Aufnahme um 1930. Badische Heimat 23 (1936) S. 324

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