Projekt kulturer.be
25.7.25
(ssg) Die Heuneburg wird in den nächsten Jahren zur Keltenerlebniswelt ausgebaut. Nun gab es einen weiteren Meilenstein für das Projekt: Auf der Streuobstwiese unterhalb der ehemaligen Staatsdomäne Talhof wurden neue Bäume gepflanzt. Die Kulturlandschaft ist ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzepts der neu entstehenden Keltenerlebniswelt und fördert Artenvielfalt sowie Biodiversität. Denn die Heuneburg soll langfristig auch ein Ort der Naturvermittlung sein.
Die Beteiligten an der Pflanzaktion: Finanzstaatssekretärin Gisela Splett, Dr. Manfred Büchele (Geschäftsführer Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee), Magnus Hoppe (Bürgermeister der Gemeinde Herbertingen), Thomas Pehle (Leiter des Amtes Ravensburg von Vermögen und Bau) und Patricia Alberth (Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg)
Foto: Ina Schultz, SSG
Bei einem Pressetermin am Donnerstag, 9. Oktober, gaben Finanzstaatssekretärin Gisela Splett, Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Thomas Pehle, Leiter des Amtes Ravensburg von Vermögen und Bau, und Magnus Hoppe, Bürgermeister der Gemeinde Herbertingen, sowie Dr. Manfred Büchele, Geschäftsführer Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee, einen Ausblick auf das Großprojekt der Keltenerlebniswelt.
Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium Baden-Württemberg: „Im Rahmen der Bauarbeiten mussten rund um den Talhof in den vergangenen Jahren einige Bäume gefällt werden. Nun stehen aber Neupflanzungen im Blick. Mit den neuen Obstbäumen wird die Streuobstwiese ergänzt. Die Bäume sollen nicht nur Blickfang für die Besucherinnen und Besucher der zukünftigen Gastronomie werden, sondern auch zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.“
Erlebniswelt entsteht
Die ehemalige Keltenstadt an der Oberen Donau wird in den nächsten Jahren zu einer Erlebniswelt ausgebaut und damit zu einem attraktiven außerschulischen Lernort für Kinder. Künftig werden die Besucherinnen und Besucher ihre Reise in die Keltenerlebniswelt in der ehemaligen Staatsdomäne unterhalb der Heuneburg beginnen. Dort entstehen unter anderem ein Museum, eine Gastronomie, Büros und ein multifunktionaler Vortragsraum. Die Lage der ehemaligen Keltenstadt am Rande des Naturschutzgebietes Obere Donau bietet ideale Voraussetzungen, um das Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu fördern und den Gästen Natur und Kultur näherzubringen.
In das Projekt werden 24,7 Millionen Euro investiert. Zudem ist im Staatshaushaltsplan eine Risikovorsorge von rund 6,9 Millionen Euro ausgewiesen. Voraussichtlich Mitte 2027 soll die Maßnahme fertig sein. Darüber hinaus hat das Land in den Bauunterhalt des gesamten Bereichs des Freilichtmuseums in den letzten fünf Jahren rund 1 Million Euro investiert.
Zudem strebt das Land im Zuge des Ausbaus der Keltenfundstätte Heuneburg zur Kelten-Erlebniswelt an, im Umfeld der Heuneburg und des Talhofs rund 60 Hektar als archäologische Vorrangfläche zu einer Naturerlebniswelt auszubauen. Ziel ist es, dieses Areal landschafts- und klimaverträglich zu nutzen und für alle Gäste erlebbar zu machen.
Die Streuobstwiese ist ein wichtiger Teil des Konzepts. Sie trägt maßgeblich zur Biodiversität bei und bietet zahlreichen Tierarten – Steinkauz und Wiedehopf, Igel und Bechsteinfledermaus sowie einer Vielzahl an Insekten – ein Zuhause. In den letzten 50 Jahren sind die Bestände an Streuobstwiesen in Baden-Württemberg stark zurückgegangen, mittlerweile wird die Kulturlandschaft als gefährdet eingestuft. Für die Aufwertung und Pflege kooperieren die Staatlichen Schlösser und Gärten mit dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee.
Um Schülerinnen und Schülern bei ihrem Besuch der Heuneburg – Stadt Pyrene die Themen Ökologie und Klima näherzubringen, arbeiten die Staatlichen Schlösser und Gärten auch mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zusammen: Vor ihrem ersten Besuch können sich die Klassen über eine E-Learning-Plattform über das Kleinod informieren. Die Module entstehen derzeit unter https://heuneburg.elearn.jetzt
Nachhaltigkeit als Konzept
Die Pläne für die Zukunft der Heuneburg – Stadt Pyrene fügen sich in eine Reihe weiterer Maßnahmen, die die Schlösserverwaltung in den letzten Jahren zur Förderung der Nachhaltigkeit ergriffen hat: Verschiedene Projekte zur Stärkung von Biodiversität und Artenvielfalt, wie etwa die Pflanzung von Elsbeeren, Kornelkirschen und Wildrosen. Wildbienen-Nisthilfen und ein Eidechsenhabitat kamen unterstützend hinzu. Immer wieder weiden Schafe auf der Fläche des Geländes und halten somit Gräser und andere Pflanzen kurz. Damit tragen sie zur Vielfalt von Blumen und Kräutern bei, die Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten als wichtige Nahrungsquellen dienen.
Heuneburg – Stadt Pyrene
Die keltische Höhensiedlung der Heuneburg zählt zu den ältesten Städten nördlich der Alpen. Im 6. Jahrhundert vor Christus, als das antike Rom noch eine eher unbedeutende Stadt am Tiber war, befand sich das keltische Handelszentrum in seiner Blüte. Sensationelle Grabfunde spiegeln den Reichtum und die Bedeutung der Stadt wider. Die Heuneburg war eine Drehscheibe des Handels und ein Siedlungs-, Wirtschafts- und Machtzentrum. Die Rekonstruktionen des Herrenhauses, verschiedener Handwerksbetriebe und die weithin sichtbare Lehmziegelmauer machen die Geschichte der Höhensiedlung noch heute greifbar.
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