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21.1.25

Mittagspause im Erkenbert-Museum Frankenthal

Nachkriegszeit in Frankenthal aus Sicht des Künstlerehepaars Karin und Johnny Bruns

(emf) Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Porzellan? Wessel!“ im Erkenbert-Museum findet am Dienstag, 28. Januar um 13 Uhr ein Vortrag der Reihe „Mittagspause im Museum“ statt. Im Fokus steht diesmal die Nachkriegszeit in Frankenthal aus der Sicht des Künstlerehepaars Karin und Johnny Bruns. Diese Zeit war auch prägend für das Wirken der Porzellanmanufaktur Friedrich Wilhelm Wessels, die von 1949 bis 1958 in Frankenthal ansässig war.

Karin Bruns als „Trümmerfrau“ in den Ruinen Frankenthals, gezeichnet von ihrem Ehemann Johnny Bruns. Erkenbert-Museum FrankenthalKarin Bruns als „Trümmerfrau“ in den Ruinen Frankenthals, gezeichnet von ihrem Ehemann Johnny Bruns. Erkenbert-Museum Frankenthal

Die Tochter des Künstlerehepaars, Nane Muelder-Bruns, 1949 geboren und in Frankenthal aufgewachsen, schildert in ihrem Vortrag die Erlebnisse ihrer Eltern anhand von Bildern, Skizzen und Zitaten aus dem künstlerischen Nachlass.

Das junge Künstlerehepaar Karin und Johnny Bruns – sie Frankenthalerin, er Berliner – flüchtete im März 1945 aus dem zerstörten Berlin in das ebenfalls zerstörte Frankenthal. Von hier aus versuchten sie einen künstlerischen Neuanfang als Modezeichnerin und als Maler und Grafiker.

Trotz der entbehrungsreichen Nachkriegszeit fanden beide Möglichkeiten, an Aufträge zu kommen: Karin Bruns zum Beispiel für Modezeichnungen vom neu gegründeten Burda-Verlag. Werbeaufträge gab es für beide, etwa von WELLA oder von Söhnlein-Sekt. Die Amerikaner in der Käfertaler Kaserne gaben ihnen zudem Portrait-Aufträge und bezahlten vor allem mit Zigaretten. Johnny Bruns verkaufte über einen Kunsthändler Gemälde. Er arbeitete auch wieder – wie in Berlin – als Karikaturist für die Presse, es entstanden Karikaturen von Politikern wie Adenauer, Erhard oder de Gaulle oder von Schauspielern wie Orson Welles, Hildegard Knef oder Willi Birgel.

Der Vortrag dauert etwa 45 Minuten. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Informationen zur Ausstellung selbst unter www.frankenthal.de/wessel-ausstellung.

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Pexels, Ksenia Chernaya      

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