Projekt kulturer.be
16.12.24
(stswe) Die Kabinettausstellung „CabinetT 1724 – 2024“ im Karl-Wörn-Haus präsentiert im Dezember eine besondere Rarität: eine Cartel-Uhr aus der renommierten Werkstatt des französischen Uhrmachermeisters Alexandre Brochet. Dieses Meisterwerk der Uhrmacherkunst aus der Zeit um 1730 vereint technische Präzision mit kunstvoller Gestaltung und steht exemplarisch für die kulturelle Blüte des 18. Jahrhunderts und den kulturellen Austausch zwischen der Kurpfalz und Frankreich.
Der Begriff „Cartel“ leitet sich vom französischen Wort für „Plakette“ ab und verweist auf den kunstvoll gestalteten Rahmen, der diese Wandpendeluhren umgibt. Vergoldete Ornamente, florale Muster und oft figürliche Darstellungen zeugen von der außergewöhnlichen Handwerkskunst Alexandre Brochets, der zu den bedeutendsten Uhrmachern seiner Zeit gehörte. Solche Uhren waren weit mehr als nur Zeitmesser – sie dienten als repräsentative Statussymbole, die den Geschmack, den Reichtum und die kulturelle Bildung ihrer Besitzer widerspiegelten.
Auch in der Kurpfalz, insbesondere während der Regierungszeit von Kurfürst Carl Theodor (1724–1799), spielte der Einfluss Frankreichs eine zentrale Rolle. Der Kurfürst, bekannt für seine Vorliebe für französische Kunst und Architektur, schuf ein Hofleben, das sich stark an den kulturellen Errungenschaften Frankreichs orientierte. Es ist wahrscheinlich, dass Uhren wie diese Cartel-Uhr auch an seinem Hof präsent waren und die Verbindung zur französischen Mode und Lebensart unterstrichen.
In einer Epoche, in der absolutistische Fürsten als Garanten von Ordnung und Harmonie galten, symbolisierten Cartel-Uhren wie diese den Anspruch der Herrscher, das Leben und die Gesellschaft im Takt der Vernunft zu regeln. Die ausgestellte Cartel-Uhr ist somit nicht nur ein Meisterwerk der Technik und Ästhetik, sondern auch ein Spiegelbild der kulturellen und politischen Dynamiken des 18. Jahrhunderts.
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