Projekt kulturer.be
2.1.24
(ssg) Charles de Graimberg war weder mächtiger Kurfürst noch begnadeter Bauherr und bestimmte doch die Geschichte von Schloss Heidelberg wie kein Zweiter: Der Schlossretter wird am Sonntag, 1. September, um 11.30, 12.30, 14.30 und 15.30 Uhr wieder mit „Living History“-Inszenierungen gewürdigt. Bei den kurzweiligen Vorführungen im Schlosshof unterhält er sich mit seiner Freundin, der Journalistin und Schriftstellerin Helmina de Chézy. Diese sind im Eintrittspreis inbegriffen. Wer mehr über die Hintergründe erfahren will, kann um 14.30 Uhr an der Sonderführung „Schloss in Flammen“ teilnehmen.
Schloss Heidelberg, Living History: Charles de Graimberg und Helmina de Chézy vor der Brunnenhalle im Schlosshof. Foto: ssg
Graimberg-Zimmer im Gläsernen Saalbau. Foto: Johanna Klein, ssg.
Den Retter des Schlosses erleben
Schloss Heidelberg ist heute nicht nur das Wahrzeichen der Universitätsstadt, sondern auch ein weltweit bekanntes Kulturdenkmal, das jedes Jahr hunderttausende Besucherinnen und Besucher anzieht. Der französische Graf Charles de Graimberg verlor sein Herz bereits 1810 an das Schloss und wurde zu dessen Retter. Um ihn und sein Engagement zu würdigen, feiert die Schlossverwaltung den Grafen, der in diesem Jahr auch ein Doppeljubiläum feiert. 2024 wäre sein 250. Geburtstag und sein 160. Todestag. Nach dem Erfolg der ersten „Living History“-Inszenierung folgt nun die zweite: Am Sonntag, 1. September, finden im Schlosshof von Schloss Heidelberg weitere „Living History“-Vorführungen zum Grafen statt.
Ein Gespräch unter Freunden
In den Vorführungen unterhält sich Charles de Graimberg mit einer alten Freundin, der Journalistin und Schriftstellerin Helmina de Chézy. Nach dem Ende der Darbietung sind die Gäste dazu eingeladen, sich mit dem französischen Grafen –gespielt von Götz Valter, bekannt durch „Spitz und Stumpf“ – und Helmina de Chézy – gespielt von Angela Pfenninger – zu unterhalten. Die Vorführungen finden in der Brunnenhalle im Schlosshof um 11.30, 12.30, 14.30 und 15.30 Uhr statt und dauern jeweils 25 Minuten. Die Darbietungen sind im Eintrittspreis inbegriffen. Am Sonntag, 10. November, besteht noch einmal die Möglichkeit, mit der „Living History“-Inszenierung in die Geschichte des Schlosses einzutauchen.
Mit Charme und historischen Kostümen
Bei „Living History“ ergreifen historische Persönlichkeiten das Wort. Das verhältnismäßig junge Vermittlungskonzept erfüllt Geschichte mit Leben. Das zeigen die Reaktionen auf die zurückliegenden „Living History“-Darbietungen deutlich. „Die Inszenierungen begeisterten zahlreiche Besucherinnen und Besucher“, weiß Andrea Zobel, stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung Heidelberg, und ergänzt: „Manche unserer Gäste kommen ganz gezielt zum Schloss, um die Darbietung zu sehen – andere stoßen eher zufällig auf sie. Der Charme der Aufführung mit den zeitgenössischen Kostümen fängt ihre Aufmerksamkeit jedoch rasch ein.“ Dr. Uta Coburger, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg für die Region Kurpfalz, fügt hinzu: „Geschichtsvermittlung wird mit ‚Living History‘ lebendig und vielfältig. Bei der Inszenierung respektieren wir die historischen Persönlichkeiten.“
Auf den Spuren der Naturgewalt
Besucherinnen und Besucher, die noch mehr über die spektakuläre Geschichte von Schloss Heidelberg erfahren wollen, haben dazu am Sonntag, 1. September, um 14.30 Uhr die Gelegenheit. Bei der Sonderführung „Schloss in Flammen“ spüren sie der vernichtenden Wirkung von Blitzschlägen und Feuersbrünsten nach – denn die Spuren von Naturgewalten und Kriegen sind noch immer am Schloss zu erkennen. Dabei geht es nicht nur um Rußspuren und die romantische Ruine: Die Gäste erfahren beim eineinhalbstündigen Rundgang durch das Schloss auch, wie die Menschen früher allgemein Brände bekämpften.
Eine Lebensaufgabe
Die Rettung von Schloss Heidelberg war vor allem die Leistung von Charles de Graimberg. 1774 wurde er als Sohn eines Grafen bei Château-Thierry geboren. Schon früh zeigte er Talent im Zeichnen und wurde entsprechend gefördert. Sein Interesse an der Kunst führte ihn 1810 schließlich nach Deutschland, zuerst nach Karlsruhe. Dort wollte er bei Christian Haldenwang die Kunst des Kupferstechens erlernen. In Heidelberg wollte Charles de Graimberg nur Skizzen für ein Landschaftsbild machen – doch Schloss Heidelberg verzauberte ihn sofort. Er verschrieb sich dem Erhalt der malerischen Schlossruine. Wenig später zog er ins Schloss, in das Turmzimmer des Gläsernen Saalbaus, ein. Von dort konnte er nicht nur das Schloss genau studieren, sondern auch die badischen Behörden über alle Zerstörungen am Monument unterrichten. Der Graf war Bewahrer, Erforscher und Vermittler. Gäste können bei den regelmäßig stattfindenden Führungen das Zimmer von Charles de Graimberg besichtigen. Eine eigenhändige Zeichnung des Schlossretters diente als Vorlage für die Ausstattung des Turmzimmers.
Lebendige Geschichte im Schloss
Living History
Termin: Sonntag, 1. September, 11.30, 12.30, 14.30 und 15.30 Uhr
Weiterer Termin:
Sonntag, 10. November
Brunnenhalle (Schlosshof)
Der Eintritt zur Vorführung ist im Schlossticket enthalten.
Blitzschlag und Feuersbrünste
Schloss in Flammen
Sonntag, 1. September 2024, 14.30 Uhr
9,00 € (zuzüglich Schlossticket),
Ermäßigte 6,00 € (zuzüglich Schlossticket),
1,5 Stunden
Für die Sonderführungen aus dem Programm der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wird um Anmeldung unter der Telefonnummer +49(0)62 21. 6 58 88-0 gebeten.
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Pexels, Ksenia Chernaya |
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