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Porzellane in Schloss Favorite 

Das Jagd- und Lustschloss der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden 
(s&g) In diesem Jahr steht Schloss Favorite Rastatt im Mittelpunkt der Arbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit einem umfangreichen und vielfältigen Programm. Mit einem Festakt am 6. Juli 2001 beginnt eine Reihe von Veranstaltungen, die im Sommer diesen Jahres im Schloss Favorite stattfinden werden. Anlaß dazu bietet zum einen die Neupräsentation der kostbaren Porzellansammlung von Markgräfin Sibylla Augusta (1675-1733), zum anderen die feierliche Übergabe des neu instandgesetzten östlichen Arkadengebäudes an diesem Tag. 

Die fürstliche Porzellan- und Glassammlung Im einstigen Porzellanschloss der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden wird am 6. Juli 2001 die neue Ausstellung der Porzellan- und Glassammlungen im zweiten Obergeschoss, den ehemaligen Kavaliersräumen, eröffnet. Die Neupräsentation von Favorite wird von Liebhabern und Kennern im In- und Ausland mit großem Interesse erwartet. 

Die Keramiksammlungen in Favorite mit 1500 erlesenen Stücken zählen neben den Porzellansammlungen August des Starken, die heute im Dresdner Zwinger ausgestellt sind, zu den bedeutendsten Sammlungen des frühen 18. Jahrhunderts in Europa. Porzellane aus den ersten Jahren der Meißener Produktion, die von der Gemahlin des „Türkenlouis" ursprünglich in ihrer Sommerresidenz zusammengetragen wurde, konnte das Land Baden- Württemberg in der Auktion 1995 aus den markgräflichen Sammlungen in Baden-Baden zurückerwerben. Dadurch wurde der bereits im Lustschloss der Markgräfin erhaltene herausragende Bestand der ersten europäischen Porzellanmanufaktur Meißen verdoppelt. 

Seit über einem Jahr arbeitet ein Team von Fachleuten aus Konservatoren, Restauratoren, Architekten, Grafikern und Handwerkern intensiv an der Gestaltung der Neupräsentation. 

Um die unverwechselbare Eigenart der Favoriter Kavaliersräume beizubehalten wurde das Ausstellungskonzept auf den denkmalgeschützten baulichen Bestand abgestimmt. 

Über die Fläche von 680qm wird in den 13 ehemaligen Monatszimmern, aber auch in den umlaufenden breiten Fluren eine Auswahl von ca. 1000 der kostbaren Exponate ausgestellt, die vornehmlich von der Leidenschaft der Markgräfin für asiatische und europäische Porzellane und Gläser zeugt. 

Die als Rundgang konzipierte Ausstellungsstruktur beginnt mit der Kunstkammer. Diese Kostbarkeiten die den Kern der Favoriter Sammlungen bilden, stammen ursprünglich aus dem böhmischen Heimatschloss der Markgräfin Schlakenwerth. Nach Material, Herkunft und zeitlicher Einordnung ist jedem einzelnen Ausstellungsraum ein Themenbereich zugeordnet. 

Auf die chinesischen und im chinoisen Geschmack gefertigten Statuetten, folgen die Schaugefäße aus Steinzeug. Der herausragende berühmte Favorite-Bestand zählt 156 Meißener Porzellane. Einzigartige Steinzeuge aus der Böttgerzeit aber auch Meisterwerke mit den Chinoiserien des Johann Gregorius Höroldt gehören dazu. Sie werden entsprechend der zeitlichen Abfolge in 6 Ausstellungsräumen präsentiert. Sibylla Augustas außergewöhnliche Sammlung an Alabastergefäßen ist im nördlichen Eckraum an der Gartenenfilade präsentiert. Daran anschließend werden die farbig dekorierten asiatischen Porzellane und zuletzt die Kostbarkeiten der Glassammlung ausgestellt. 

Durch die thematische Struktur der Neupräsentation soll dem Publikum, der Zugang zur seltenen Vielfalt der Bestände erleichtert und sein Interesse an der erlesenen Kostbarkeit der Porzellane und Gläser gefördert werden. 

In der neuen Ausstellung werden auch viele Kostbarkeiten gezeigt, die bisher nur in den Studiensammlungen lagerten. 

Die Vorbereitungen der Staatlichen Schlösser und Gärten für die Neueröffnung der Keramiksammlungen laufen derzeit auf Hochtouren. Nachdem die wichtigsten Arbeiten vor Ort abgeschlossen sind, konzentriert sich die Arbeit der Restauratoren und Konservatoren auf die Auswahl der Objekte, deren Restaurierung und Festlegung der endgültigen Aufstellungspläne. 

Die Arkadengebäude Der zweite Schwerpunkt unserer Veranstaltungsthemen, ist der Außenanlage des Schlosses gewidmet. Denn bis heute ist das gesamte Areal weitgehend erhalten und zeichnet sich mit seinen verschiedenen Gebäudegruppen als typisches Beispiel barocker Architektur in Deutschland aus. 

1725 wurde das östliche Arkadengebäude in Betrieb genommen und diente zusammen mit seinem Pendant im Westen ursprünglich als Orangerie. Die parallele Zuordnung der beiden lang gezogenen Trakte ist bereits in den ersten Plänen der Favorite verzeichnet. 1776 ist die östliche Orangerie zu Wirtschaftsräumen und Wohnungen umgebaut und später endgültig aufgegeben worden. Lange Zeit blieben die Parkgebäude der Anlage wegen ihrer Restaurierungsbedürftigkeit dem Besucher verschlossen. 

Vor einigen Jahren wurde die Eremitage durch aufwendige Konservierungsmaßnahmen weitgehend in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, nun soll auch das östliche Arkadengebäude im Sommer der Öffentlichkeit im neuen Glanz gezeigt werden. 

In diesem Zusammenhang wird im nördlichen Kopfbau des Arkadenhauses eine anschauliche Gartendokumentation eröffnet, die dem Besucher frei zugänglich sein wird und als Informationstreffpunkt dienen soll. 

Für die Öffentlichkeit ist am 7. Juli ein Sommerfest im Schloss Favorite und Schlosspark geplant. Eine "Barocke Maskerade für alle" (inklusive Mode-, Musik- und Tanzveranstaltungen), Sonderführungen, Aktionen für Kinder sowie handwerkliche Vorführungen (wie z.B. der Herstellungen von Keramiken) und ein großes Feuerwerk stehen im Programm. 

Darüber hinaus wird auch ein Sonderführungsprogramm aus der Reihe "Aspekte eines Zeitalters" mit spannenden Themen erarbeitet, das an diesem Nachmittag eröffnet wird. 

Für Anfang Mai ist die Herausgabe eines Veranstaltungskalenders vorgesehen, der alle Termine übersichtlich zusammenfasst. 

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