Kinzigtal - Schiltach


Fachwerk-häuser

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Fachwerkhäuser

Marktplatz 3

Das eindeutigste Beispiel für den Gestaltungswillen der Zeit, in der der Marktplatz neu aufgebaut wurde, ist das Gasthaus zur Sonne. Anscheinend standen an dieser Stelle ursprünglich zwei Häuser. Dadurch, dass nun auf beiden Bauplätzen zusammen ein Haus aufgebaut wurde, entstand eine lange Frontbreite, die jetzt zu dem zwang, was wohl auch der Zeitgeist verlangte, zu einem Haus, das traufseitig zur Straße gestellt wurde. Um den dadurch entstehenden starken Gegensatz zu den Nachbarhäusern zu mildern, wurde auf das Dach ein Zwerchhaus mit Giebel aufgesetzt. Das Fachwerk überzieht nun in gleichmäßigen Achsen wie ein reiches Flechtwerk die ganze Hauswand.
Die Befensterung ist außerordentlich reich und es bleiben zwischen den Fenstern so geringe Zwischenräume, dass nur für sehr schmale und steil gestellte, also fast wirkungslose Streben Platz blieb. Dafür übernehmen die Felder unter den Fenstern die Aufgabe der Verstrebung, in sie sind von Schrägkreuzen durchstoßene Rauten eingefügt. Diese Felder bilden feste Rahmen, die jede Verschiebung im Fachwerkgefüge verhindern. Diese schon uralte Schmuckform hat also hier auch ihre ganz bestimmten statischen Zwecke, vielleicht ist das ein Beweis dafür, dass am Fachwerk sich jede Schmuckform nur halten kann, wenn sie gleichzeitig auch ganz bestimmten statischen Aufgaben genügt.

 

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Texte (leicht redigiert) aus:
W.A.Tschira: Das Fachwerkhaus in Schiltach. In: Offenburg und die Ortenau. Badische Heimat 22, 1935. S. 337 - 359

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