Ein
Erlebnis ganz besonderer Art verspricht die Schlucht der Wutach
zwischen Neustadt und Blumberg. Auf etwa 20 Kilometer
hat sich
der Fluss hier seit der letzten Eiszeit
in
das anstehende
Gestein
gegraben und eine einzigartige Natur geschaffen. Ein Wanderweg
durchzieht die Schlucht in ganzer Länge und neben einer wildromantischen
Landschaft kann man hier seltene geschützte Tier- und Pflanzenarten
beobachten.
Durch sein starkes
Gefälle hat der Fluss auch
heute noch eine sehr starke Erosionskraft. Er schnitt sich im Verlauf
der
Schluchtbildung
so in die in den
Erdmantel absinkenden Gesteinsschichten ein, dass er im Westen
im Granit des Grundgebirges beginnt und auf seinem Weg die Schichten
des Deckgebirges vom Buntsandstein bis zum Braunen Jura nacheinander
freilegte. Die Wände der Schlucht sind daher zugleich ein
ganzes Album der
Erdgeschichte
in der Region.
Das Gewässer
selbst bildete früher
einen Zufluss zur Donau ("Feldbergdonau"), bis es vom
Flusssystem des Rheins
über den Unterlauf der Wutach angezapft wurde. Dieser war
in einem noch älteren
Stadium der Erdgeschichte Teil der Aare-Donau, über die die
heutige Nordschweiz zur Donau hin entwässerte.
Im Talgrund liegen neben dem Flussbett
Schotterstreifen und Auenwälder, zum Teil von Altwassern
durchzogen, die bei Hochwasser alle überflutet
werden (Bild unten). Da der Fluss im Talgrund mäandriert,
bildet er Prallhänge,
an denen der anstehende Kalkfelsen ausgewaschen ist, und breite
Ufergürtel (Gleithänge) mit reicher Vegetation. An den
ausgewaschenen Prallhängen lässt sich die Struktur
des Kalkgesteins gut beobachten.
Erosionsresistente harte Gesteinsteile bewirken an
manchen Stellen säulen- oder auch tischartige Formationen
(Bild links), da die darunter liegenden Gesteinsschichten von dem
Abtrag durch den Regen geschützt sind. |