Marktplatz 4
Sehr altertümliche Züge weist das Fachwerk
des Hauses Marktplatz 4 auf. Hier verrät nur die Aufteilung
der Fassade in regelmäßige Fensterachsen die späte
Entstehungszeit des Hauses. Sonst aber zeigt der Aufbau der
Fassade die geschwungenen Streben und Schrägkreuze, die
hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert angewendet wurden.
Eine ausgesprochene Spätform scheinen dagegen die "geknickten"
Streben zu sein, denen wir hier begegnen, udn die auch sonst
in Schiltach in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
gerne verwendet werden.
Merkwürdigerweise sind hier noch einmal, wie übrigens
auch am Haus Gerbergasse 10 (erbaut 1791) die Eckpfosten unmittelbar
in die Deckenbalken eingezapft.
Das Untergeschoss des Hauses zeigt ein ganz einfaches Fachwerk,
das wohl ursprünglich verputzt war und nur irrtümlicherweise
im verlauf der Wiederfreilegung des Hauses auch vom Putz befreit
wurde.
Die Eckpfosten zeigen zwei Bauinschriften mit schönen Schnitzereien,
Zunftzeichen, Hakenkreuz und Pferd, Blume und Rundscheibe.