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und leuchtet wie das Licht der Sonne"
Islamische Keramik vom 10. Jh. bis heute
Badisches Landesmuseum Karlsruhe - Keramikmuseum Staufen
1. Februar bis 15. Juni 2008
Auf
dem Gebiet der Keramik hat die islamische Welt Einzigar-tiges
geschaffen. Die Erprobung und Anwendung verschiedener Techniken
sowie die Vielfalt an Formen und Farben zeugen von der Wertschätzung
dieses Kulturkreises für die Tonware. Dies zeigt eine kleine
Sonderausstellung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe,
in der es seinen vollständigen Bestand an namhafter islamischer
Töpferkunst präsentiert. Sie ist vom 1. Februar bis 15.
Juni 2008 im Keramikmuseum Staufen zu sehen. Neu restauriert
und wissenschaftlich erforscht, geben bedeutende Zeugnisse
vom späten 10. Jahrhundert bis in die Gegenwart einen Einblick
in die Entwicklung der islamischen Keramik. Die überra-schend
geschlossene Gesamtschau hängt mit der Sammlungsgeschichte
des Hauses eng zusammen, deren Beginn in das Jahr 1890 und
der Eröffnung des Kunstgewerbemuseums Karlsruhe fällt. Ende
der 20er Jahre wird die Studiensammlung nach Eingliederung
in das neue Landesmuseum dann systematisch erweitert. Zunächst
besteht sogar das Ziel, in Karlsruhe eigens ein "Museum
für Kulturkunde des Islam" zu gründen. Heute steht die Sammlungstätigkeit
unter gänzlich neuen Vorzeichen: Ausstellungsprojekte des
Badischen Landesmuseums, die Themen wie Interkulturalität
und Migration aufgreifen, verstehen sich als wichtiger Beitrag
für eine offene Begegnung mit der Kultur der islamischen
Welt. In der Kombination von arabischer Schrift als sichtbarem
Ausdruck von Gottes Wort und der Verwendung spezifischer
Ornamentsysteme als Sinnbilder kosmischer Harmonie und göttlicher
Gesetzmäßigkeit ist die Keramik seit jeher ein Spiegelbild
des islamischen Weltgefühls. Auf die Erfahrungen und Leistungen
des islamischen Orients, dessen Töpferkunst seinerseits
der altägyptischen, babylonischen und frühpersischen Tradition
entwachsen ist, stützt sich auch die Entwicklung der spanisch-italienischen
Irdenware. Ohne die islamische Keramik mit ihren vielfältigen
Bezügen zum chinesischen Porzellan wäre der keramische Reichtum
des Abendlands von der "Majolika" bis zur "Fayence" nicht
denkbar. Die Verflechtung der Kulturen belegt, wie sehr
der Umgang mit dem "Fremden" schon immer zu neuen künstlerischen
Ausdrucksformen und damit zur wechselseitigen kulturellen
Entfaltung beigetragen hat. Zur Ausstellung erscheint eine
Begleitpublikation (15.80 €)
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