Grundbegriffe: Kloster

Franziskaner

Der Franziskanerorden wurde vom heiligen Franziskus von Assisi 1210 in der kleinen Kirche Portiunkula unterhalb von Assisi gegründet und von Papst Innozenz III. bestätigt. Er zählt mit den Dominikanern, Karmelitern und Augustiner-Eremiten zu den vier Bettelorden des Mittelalters, die ihren Lebensunterhalt durch Arbeiten handwerklicher, sozialer, pastoraler und pädagogischer Art verdienen, aber selbst - zumindest in den Anfängen - keinen eigenen Besitz ansammelten.
Ein wichtiger Bestandteil des franziskanischen Lebens war die Seelsorge, die sie intensiver betrieben als andere, kontemplative Orden. Daher siedelten sie sich vornehmlich in den langsam aufblühenden Städten an, wo der Bedarf an geistiger Fürsorge am größten war. Ihre Kirchen sind zwar wie alle Bettelordenskirchen eher schlicht gehalten, mussten jedoch der Bevölkerung Platz bieten für die Predigt und gehören deshalb durchweg in den Städten zu den großen Kirchenbauten.
Die Eigentumsfrage spaltete schließlich den Franziskanerorden. Im Jahr 1517 teilte Papst Leo X. den Orden in
* die Konventualen (Minoriten), denen ein gemeinschaftlicher Besitz erlaubt wurde, und
* die Observanten (Franziskaner), die eine möglichst enge Befolgung der Regel des Franziskus anstrebten. Sie bilden bis heute die größere Gruppe; von ihnen spalteten sich wenig später die
* Kapuziner ab, um sich als unabhängiger Orden zu organisieren.
Zur Gemeinschaft der Franziskaner gehören auch die verschiedenen Zweige der Klarissen (Zweiter Orden), deren Regel auf die heilige Klara von Assisi, eine enge Vertraute des heiligen Franziskus, zurückgeht, und der 1221 begründete Dritten Orden (Tertiarier).

Beispiel: Franziskanerkirche Santa Croce in Florenz (Bild: Wikipedia)

   

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