Das Projekt
an der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried
Gegenstand des
Projekts an der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried
(federführende Schule) ist ein sogenanntes Kleinbauernhaus in einer
Umlandgemeinde, das den früher weit verbreiteten Typ eines Nebenerwerbs-Bauernhauses
innerhalb einer bereits von der Industrialisierung geprägten dörflichen
Siedlung darstellt. Während Häuser dieses Typs sonst durchweg den
heutigen Wohnbedürfnissen entsprechend umgebaut oder abgebrochen
wurden, um Neubauten Platz zu machen, ging alle Modernisierung an
diesem Gebäude vorbei: Es hat auch heute noch kein Bad, die Toilette
befindet sich auf dem Hof, neben den unverändert erhaltenen Schweinekoben
und Hühnerställen und der Mistgrube. Das Haus steht seit einigen
Jahren leer, da die letzte Bewohnerin verstorben ist. Der derzeitige
Besitzer hat bereits Kaufangebote erhalten, sieht allerdings noch
keinen dringenden Verkaufsbedarf, scheut sich auch noch, sein Elternhaus
zu verkaufen. Der normale Gang der Dinge wäre, dass nach dem Verkauf
das gesamte Anwesen abgerissen und mit zwei Reihen von "Stadthäusern"
neu bebaut wird.
Anhand des seit geraumer Zeit leer stehenden Anwesens, zu dem
auch eine große Scheune gehört, lassen sich alle Stadien der Erfassung,
Kategorisierung, Bewertung und der Entwicklung von Nutzungskonzepten
nachvollziehen: Die beteiligten Schüler und Schülerinnen werden
über die theoretische Beschäftigung mit dem Begriff des Baudenkmals
hinaus im praktischen Teil das Gebäude vermessen, dokumentieren,
Bauschäden erfassen, Verfahren und Methoden der Behebung von Bauschäden
kennenlernen, sowie finanzielle Machbarkeitsstudien zur evtl.
Erhaltung und zur Nutzung des Gebäudes erstellen. Sie lernen dabei
den permanenten Widerstreit von finanziellen und kulturellen Interessen
kennen.
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