Souvenir aus Berlin: Noch heute schmückt der „Sprung
in die Freiheit“ zahlreiche Erinnerungsstücke
wie dieses Daumenkino.
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Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
Bonn (Fotos: Axel Thünker/Patrick Schwarz)
Zwei Tage nach dem Mauerbau gelang dem zwanzigjährigen
Fotografen Peter Leibing ein historischer Schnappschuss,
als der 19 Jahre alte Unteroffizier Conrad Schumann an
der Bernauer Straße über den Stacheldrahtzaun
springt.
Im Osten wurde das Bild von offizieller Seite ignoriert,
im Westen als „Lichtblick“ (Egon Bahr), als
Sprung aus dem Gefängnis in die freie Welt begeistert
rezipiert. Der Freiheitswille der Ostdeutschen ist im Bild
des fliehenden Grenzpolizisten eingefroren. Das Bild entlarvte
die SED-Propaganda vom „antifaschistischen Schutzwall“.
Das Foto wird in der Folgezeit immer wieder veröffentlicht
und dient auch als Vorlage für Briefmarken und Münzen.
Es wird später häufig aus dem politischen Kontext
gelöst und Motiv von Gebrauchsartikeln wie Streichholzbriefchen,
Telefonkarten und Werbefotos.
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