Am 2. Juni 1967 demonstrierten Studenten gegen den Besuch
des Schah von Persien, Rezah Pahlewi, in dem sie den Repräsentanten
eines autoritären Regimes sahen. Bei Demonstrationen gegen
den Staat, der einen solchen Politiker mit allen Ehren empfängt,
kam es zu Ausschreitungen, bei denen der Student Benno Ohnesorg
von einem Polizisten erschossen wurde.
Sein Tod wurde zum Fanal für die Radikalisierung der
Studenten, zum symbolischen Ausgangspunkt des westdeutschen
Terrorismus der 1970er Jahre. Die RAF und die Bewegung „2.
Juni“ bezogen sich ausdrücklich auf Ohnesorgs
Todesdatum. Ziel dre Angriffe war die Presse des Axel-Springer-Verlags,
der für die als repressiv empfundene Politik verantwortlich
gemacht wurde.
Der Fotograf Jürgen Henschel hielt den Augenblick fest,
in dem die Studentin Friederike Hausmann dem Verletzten ihre
Tasche unter dem Kopf geschoben hatte und Hilfe herbeirief.
Henschel arbeitete für die West-Berliner Zeitung „Die
Wahrheit“, das Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei
Westberlins, eines Ablegers der SED.
Nach der Veröffentlichung in diesem Parteiorgan verwendete
es das Studentenmagazin „FU-Spiegel“ als Titelbild
und am 12. Juni 1967 publizierte es „Der Spiegel“. |