Bilder im Kopf


Bilder aus der Ausstellung

„In EINS nun die Hände"

Der SPD-Poltiker Otto Grotewohl gratuliert dem Vorsitzenden des ZK der KPD, Wilhelm Pieck, zum 70. Geburtstag. Das Bild wird bis April 1946 als Werbung für die Einheit von KPD und SPD eingesetzt, der Händedruck auf dem Vereinigungsparteitag von SPD und KPD am 21. April 1946 nochmals in Szene gesetzt.

© Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (Fotos: Axel Thünker/Patrick Schwarz)

 
Eines der bekanntesten Motive, das sich wie ein roter Faden durch vier Jahrzehnte Bildgeschichte der DDR zieht, ist der symbolische Handschlag zwischen Wilhelm Pieck als Vertreter der KPD und Otto Grotewohl als Vertreter der SPD am 22. April 1946 zur Gründung der SED im Ostberliner Admiralspalast.

Bereits Anfang 1946 beauftragte die KPD verschiedene Grafiker, ein Abzeichen für die neue Einheitspartei zu entwerfen, das das Motiv des Händedrucks aufgreifen sollte. Der Handschlag als Parteisymbol der SED war zum Vereinigungsparteitag 1946 längst beschlossene Sache. Wilhelm Pieck präsentierte ihn den Delegierten des Parteitages als Markenzeichen bereits auf einer Fahne.

Das Foto von Pieck und Grotewohl ist demnach nicht Ursprung, sondern öffentlichkeitswirksames Ergebnis einer sorgfältigen Inszenierung.

Der Handschlag als Parteisymbol wurde auf Plakaten, Einladungen und Drucksachen aller Art in unzähligen Variationen verbreitet. Das Foto fehlte in keinem Geschichtsbuch, keinem Sachbuch, keinem repräsentativen Bildband. Der Gründungsakt der SED und damit die „Schaffung der Einheit der Arbeiterklasse“ wurden bis zum Ende der DDR bildlich zelebriert und damit immer wieder aufs Neue beschworen. Durch die ständige Wiederholung und Variation wurde das Foto zum „lasting image“, zum Dauersymbol.

    Text: HdG
 

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