Sichern und Bewahren
Bei
der "Freilegung" des Schatzes wurden die Teile durch eine
Baumaschine deformiert und in mehrere Teile zerrissen. Durch
die Lagerung im Boden waren die Silbergegenstände zudem
schwarz angelaufen.
Bei der ersten Präsentation des Schatzes 1964 wurde das
Silbergeschirr in der damals üblichen rekonstruierten Form
gezeigt. Die durch die Baumaschine waren viele Stücke verbogen,
einige zerrissen. Sie mussten mit großem mechanischem Druck
in ihre ursprüngliche Form zurückgebogen und einzelne Teile
zusammengefügt werden. Die durch die lange Lagerung im Boden
entstandene schwarze Patina musste in intensiver Reinigung
entfernt werden, damit die Stücke in ihrem alten Glanz erstrahlen
konnten.
War damals die Wiederherstellung der ursprünglichen, als
"neuen" Form das Ziel der Restaurierungsarbeit, ist man
heute, vor allem angesichts der Tatsache, dass jede restauratorische
Maßnahme ein Eingriff in die historische Substanz ist, viel
zurückhaltender. Restaurierung heißt heute vielmehr, die
Objekte in ihrer überlieferten Form zu sichern und zu bewahren.
Die Neuzugänge von 1995 wurden deshalb weitgehend in ihrem
Fundzustand belassen und nur soweit behandelt, wie es für
ihre Erhaltung notwendig war. Das heißt konkret, dass Beulen
und Dellen in den Gefäßen drin bleiben und Risse und Löcher
nicht kunstvoll repariert werden.