Projekt kulturer.be
Langenargen liegt hinter einer unverbauten Seepromenade und überrascht den Besucher durch die Abwesenheit von Hektik und Trubel. Dennoch bietet der kleine Ort mit Hotellerie und Gaststätten und allerhand Aktiv-Angeboten alles, was das Urlauberherz begehrt.
Der Ort, ursprünglich nur Argen genannt, war in karolingischer Zeit bevorzugte Gerichtsstätte im Argengau und mit seiner Pfarrkirche zum Hl. Martin Vorort eines Sprengels von 32 Dörfern und Siedlungen. Aus dem Besitz der Grafen von Begenz kam der Ort wie die übrige Grafschaft zunächst an die Pfalzgrafen von Tübingen (deren hiesiger Zweig sich seit 1200 Grafen von Montfort nannten), dann als Ausstattung einer Tochter an die Grafen von Nellenburg, 1290 an die Grafen von Montfort-Tettnang.
1330 ließ Graf Wilhelm (1309-54) auf der vor dem Ort gelegenen Insel eine Burg errichten. Im 15.Jahrhundert erlangte der Ort durch die Förderung des Grafen Haug (1440-91) wirtschaftliche Bedeutung, indem durch kaiserliche Erlaubnis das Hochgericht hier abgehalten, ein Kauf- und Grethaus errichtet und ein Wochen- und Jahrmarkt eingerichtet wurde. 1453 schließlich wude der Ort zur Stadt erhoben. Auch im frühen 18. Jahrhundert sollte wirtschaftliche Förderung dem Ort neues Wachstum bescheren, doch konnte sich die Poiltik des Grafen vonMontfort-Tettnang nicht gegen den Widerstand der Reichsstädte Lindau und Ravensburg duchsetzen. Auch der Stadtcharakter ging in dieser Zeit wieder verloren.
1743 wurde die Herrschaft Langenargen an das Bistum Speyer, dann an Österreich verpfändet, das 1780 die ganze Grafschaft Montfort übernahm.
Das Schloss, ursprünglich auf einer Insel im See gebaut, war
Schloss der Grafen von Montfort-Tettnang. Die Insel wurde später mit dem
Festland durch einen Damm verbunden. Es wurde 1343 erbaut und 1667 umgebaut.
Das Schloss ging im 19. Jahrhundert durch mehrere Hände,
bis es 1861 abgebrochen wurde. Der König von Württemberg veranlasste daraufhin einen Neubau "im
maurischen Stil", der 1866 vollendet wurde. Der Bereich zwischen
Schloss und Ufer wurde dabei zugeschüttet und zu einem
repräsentativen Entree umgestaltet.
Heute Restaurant und Konzertraum.
Baudetails
des "maurischen" Stils: Bänderstruktur des
Mauerwerks, Friese, Rundbogenfriese, Ecklisenen und Maßwerkbrüstungen.
Der Turm kann bestiegen werden.
Zollhaus
1823 erbautes ursprünglich eingeschossiges Korn- und Lagerhaus, 1855 um ein Stockwerk erhöht. Heute u.a. Sitz der Tourist-Information.
Blick
über den See mit dem Panorama der Vorarlberger Alpen
im Hintergrund
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