Orange
in der Antike
Das
antike Aurausio war eine Siedlung der Kelten um ein Quellheiligtum,
das Zentrum religiöser Verehrung war und die im Westen
der Stadt lag. Hier - am Fuß der Colline St. Eutrope
- schlugen die gemanischen Stämme der Kimbern und Teutonen
das römische Heer vernichtend. Erst drei Jahre später
konnte diese Gefahr durch den Sieg der Römer bei Aquae
Sextiae (Aix-en-Provence) beseitigt werden.
Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, gründete
hier 36 v. Chr. eine Kolonie römischer Veteranen der
II. Gallischen Legion, nannte sie Colonia Julia Firma
Secundanorum Arausio und verteilte das umliegende Land
an die Veteranen. Die Stadt wurde nach dem üblichen
Schema angelegt, der Cardo entspricht in der Nord-Süd-Achse
der heutigen Rue de l'Arc de Triomphe und der Rue Victor
Hugo, der Decumanus der Rue de la Republique und der Rue
St. Martin. Die Siedlung um den Hügel kontrollierte
den fruchtbaren Landstrich des Comtat zwischen den Oppida
von Laudun im Westen und Beaumes-de-Venise im Osten und
erreichte in der römischen Kaiserzeit eine hohe wirtschaftliche
und kulturelle Blüte. Der Hügel selbst beherbergte
das Kapitol, von dem allerdings durch die Bautätigkeit
der Neuzeit kaum mehr als Spuren vorhanden sind, an seinem
Abhang liegt das Theater, die Hauptsehenswürdigkeit
der modernen Stadt.
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