Rom

  

Zentrum des italienischen Faschismus

Erst die faschistische Diktatur unter Mussolini regelte in den Lateranverträgen die Beziehungen zwischen dem Staat und dem Vatikan, stellten einen souveränen Kirchenstaat, die Citta del Vaticano, unter der Regierung des Papstes wieder her, erkannten den exterritorialen Status von Lateranspalast, Lateransbasilika und der Basilika San Paolo fuori le Mura an und trafen verbindliche Regelungen für das Verhältnis von Kiche und Staat.

Mussolini griff für das Selbstverständnis der faschistischen Diktatur auf das antike Imperium zurück, errichtete mit Libyen (schon 1913 erworben) und Albanien (1938 besetzt) ein neues "Impero", wollte das Mittelmeer zu einem "Mare nostro" machen und besetzte 1936 in einem Akt des faschistischen Neokolonialismus das souveräne Äthiopien.

Die faschistische Architektur zeigt sich vor allem in dem Stadtviertel EUR, das für die geplante, aber durch den Krieg verhinderte Weltausstellung 1942 errichtet wurde und das antike Formensprache mit faschistischer Klarheit der Linien verbindet, und im Foro Olimoico, dem für die für 1940 geplanten Olympischen Spiele errichteten Sportgelände. Grundformen der faschistischen, an antiker größe orientierten Architektur, zeigen sich jedoch auch in den öffentlichen Bauten der 1950er Jahre.

Mussolini ließ auch 1933 quer durch das antike Gelände der Kaiserforen eine Prachtstraße von der Piazza Venezia bis zum Kolosseum, die Via dei Fori Imperiali, legen, die heute der archäologischen Denkmalpflege Kopfzerbrechen bereitet. Hin und wieder geführte Diskussionen um die Freilegung des archäologischen Geländes scheiten an der Wirklichkeit des römischen Verkehrs.

 

 

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