Splendeurs de la cour de Saxe. Dresde à Versailles

  
Splendeurs de la cour de Saxe. Dresde à Versailles
24. Januar bis 23. April 2006
Eine Kooperation des Etablissement Public du Musée und der Domaine National de Versailles mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Vor über 250 Jahren schauten viele europäische Herrscher ehrfurchtsvoll gen Frankreich und sahen im Absolutismus Ludwigs XIV. eine beispielhafte, wirkungsmächtige Demonstration politischer Führungsstärke, an der man sich orientieren wollte. Friedrich August I., besser bekannt als August der Starke (1670-1733), Kurfürst von Sachsen und als August II., König von Polen, war solch ein Herrscher, der in besonderer Weise für französischen Geschmack im Kurfürstentum Sachsen sorgte. Bereits als junger Prinz besuchte er 1687 das Schloss von Versailles und fand Gefallen an Lebensstil und Machtverkörperung des Sonnenkönigs. Prächtige Silbermöbel, elegante Gebäude, ausgefallene Kunstsammlungen sowie berauschende Feste und teuerster Juwelenschmuck machten seitdem den Dresdner Hof laut Voltaire zum „schönsten in Europa“ - nach dem von Versailles selbstverständlich.
Eine in Frankreich mit Spannung und Vorfreude erwartete Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden lässt diesen Glanz des sächsischen Hofes neu erstrahlen – am authentischen Ort der Inspiration, im Schloss von Versailles. Exponate aus sechs Dresdner Museen, vornehmlich dem Grünen Gewölbe sowie der Gemäldegalerie Alte Meister, dem Kupferstich-Kabinett, der Skulpturensammlung, der Rüstkammer und dem Kunstgewerbemuseum werden dem französischen Publikum gezeigt, ergänzt um einige Leihgaben aus französischen Museen. Etwa 230 Ausstellungsstücke, darunter seltene Silbermöbel, Gemälde, Werke der Schatzkunst, Bronzeplastiken und Elfenbeindrechseleien, Feuerwaffen sowie prachtvolle Zeugnisse höfischen Lebens, etwa Aquarelle nach Hoffesten, Ringelstechlanzen und ein Schlittenzeug vermitteln einen Eindruck vom fürstlichen Dresden des 18. Jahrhunderts. Eindringliche Relikte der Autorität Augusts des Starken sind sein Krö-nungsgewand und der Juwelenschmuck, der sich in Dresden – anders als in Frankreich – in großem Umfang bis heute erhalten hat. Als ein Höhepunkt der Ausstellung kann der Obeliscus Augustalis gelten, ein von Goldschmied Johann Melchior Dinglinger geschaffenes barockes Denkmal, das 240 Gemmen und Kameen, geschnittene Steine und goldemaillierte Figuren zu einem fulminanten Kunstwerk vereint. Das zur Zeit seiner Entstehung den geldlichen Wert eines Barockschlosses besitzende Meisterwerk wird eigens für die Ausstellung restauriert und in Versailles zum ersten und zugleich letzten Mal außerhalb Dresdens zu bewundern sein.
Ein wesentlicher Teil der in Frankreich präsentierten Exponate des Grünen Gewölbes wird ab September 2006 in die dann wiederhergestellten ursprünglichen Schauräume des Historischen Grünen Gewölbes im Erdgeschoss des Residenzschlosses zurückkehren und fortan nicht mehr außerhalb Dresdens gezeigt werden. Während der noch andauernden aufwendigen Restaurierungs- und Re-konstruktionsarbeiten ergibt sich jetzt für das französische Publikum das Privileg, diese kostbaren Ausstellungsstücke aus nächster Nähe betrachten zu können. Im Sommer kommenden Jahres wird dieses weltweit beispiellose Schatzkammermuseum für Dresden ein neues Wunder internationaler Anziehungskraft nach der Weihe der Frauenkirche darstellen. Das Dresdner Schloss gewinnt mit dem Grünen Gewölbe, dem Münz- sowie dem Kupferstich-Kabinett mehr und mehr seine Rolle als Ort der Künste zurück.
August der Starke, Mäzen und Spross der Wettiner-Dynastie, legte den Grundstein für einen fruchtbaren Austausch zwischen Sachsen und Frankreich.
Die Ausstellung Splendeurs de la cour de Saxe. Dresde à Versailles macht dies eindrucksvoll erlebbar und leistet zugleich einen herausragenden Beitrag zum deutsch-französischen Kulturaustausch - eine der tragenden Säulen der besonderen Beziehungen beider Länder zueinander. Dies kommt nicht zuletzt auch dadurch zum Ausdruck, dass Staatspräsident Jacques Chirac und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Tage der Eröffnung die Ausstellung besuchen werden.
Die Ausstellung wird von einem prachtvoll bebilderten wissenschaftlichen Katalog begleitet, der von den beiden Kuratoren Béatrix Saule und Dirk Syndram, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte, herausgegeben wird und im Verlag der Réunion des Musées Nationaux erscheint.

Text: Staatl. Kunstsammlungen Dresden

   

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