9.3.22

Rosgartenmuseum Konstanz im März

Ausstellung | Führung durch die Ausstellung | Öffentliche Museumsführung | Museenioren

(rmk)

Thema des Monats
Spiel-Räume. Niederländische Puppenhäuser der Frühen Neuzeit

Niederländische Puppenhäuser erfuhren im 17. und 18. Jahrhundert aufgrund der technischen Virtuosität ihrer Herstellung, den exklusiven Materialien und nicht zuletzt aufgrund ihrer einzigartigen Detailliertheit eine enorme ästhetisch-kulturelle Wertschätzung. Anhand ausgewählter Beispiele beleuchtet Dr. Ariane Koller, Kustodin der Graphischen Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Uni Tübingen, die Herstellung und Funktion dieser Puppenkabinette. In ihrem Vortrag am Mittwoch, den 9. März um 19 Uhr im Zunftsaal des Rosgartenmuseums zeigt sie dabei auf, wie durch aktives Eingreifen der Besitzerinnen Spiel-Räume eröffnet wurden, die ein Blick auf die frühneuzeitliche niederländische Gesellschaft erlauben.

Eintritt inklusive Apéro 12 Euro, Anmeldung bei: +49 (0)7531/900 2913 oder Katharina.Schlude@konstanz.de

Idyllen zwischen Berg und See
Die Entdeckung von Bodensee und Voralpenraum
Verlängert bis zum 3. April 2022

Das Rosgartenmuseum verlängert die Laufzeit der Ausstellung „Idyllen zwischen Berg und See“. Die künstlerische Reise in die touristische Vergangenheit der Bodenseeregion hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Besucher begeistert.

Während der Aufklärung entdeckten Dichter und Maler den wildromantischen Voralpenraum und den Bodensee: Goethe machte hier Station, der Landschaftsmaler Joseph Anton Koch studierte die erhabenen Wunder der Alpen, die Dichter Gustav Schwab, Annette von Droste-Hülshoff und Eduard Möricke verewigten dieses alemannische Arkadien in berührenden Idyllen. Sie lobten das Licht, die schroffe Bergwelt, Klöster und Ruinen sowie die verträumte Freundlichkeit der Hirten und Seeanwohner. Gekrönte Häupter wie der badische Großherzog und der württembergische König bezogen am Bodensee ihre Sommerresidenzen. 

Im frühen 19. Jahrhundert kletterten vorwiegend englische Gentlemen in die Berge des Voralpenlandes. Sie schwärmten für die steinernen Zeugen vergangener Zeiten und sprangen am Bodenseeufer vergnügt ins Schwimmbecken der ersten „Badeanstalten“. Rasch wurde die Landschaft zum Anziehungspunkt für junge Künstler, aber auch für vermögende Kurgäste, Bildungsreisende und großbürgerliche „Sommerfrischler“. Der beginnende Reiseboom benötigte Infrastruktur: Es wurden Hotelpaläste, Seebäder und Wanderhütten gebaut. Die Neuentdeckung der „regionalen Küche“ und der Weinbau machten den Aufenthalt angenehm, Dampfschiffe brachten die Touristen von Ufer zu Ufer. 

Hier ansässige Künstler, Lithografen und Verleger bedienten die Nachfrage nach Souvenirs: In ihren gedruckten Ansichten verbreiteten sie ein Abbild der Landschaft zwischen Säntis und Rheinfall, das romantische Vorstellungen einer biedermeierlichen Idylle tradierte – manches davon prägt bis heute die touristische Vermarktung. 

Die Konstanzer Sonderausstellung zeigt Spitzenwerke dieser grafischen Kunst aus Museen und privaten Sammlungen zwischen Appenzellerland, Bodensee und Rhein: Kolorierte Lithografien, Stiche und farbkräftige Gouachen die zum Lob einer untergehenden Welt wurden, während das Überkommene durch Industrialisierung und Massenverkehr bereits überrollt wurde. Frühe Andenken, einmalige Zeugnisse aus großbürgerlichen Hotelpalästen und Relikte adligen Lebens aus Schlössern der Landschaft illustrieren sowohl Umbrüche als auch das Beharrungsvermögen im langen 19. Jahrhundert.

Ein Kooperationsprojekt des Rosgartenmuseums Konstanz mit den Schweizer Museen Turmhof Steckborn, Volkskundemuseum Stein, Museum Appenzell, Museum Rosenegg, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen, Museum Herisau, vorarlbergmuseum Bregenz und namhaften Privatsammlern. -- (> top) --

Öffentliche Führung

An den Sonntagen, 20. und 27. März, jeweils um 14 Uhr, bieten der Historiker David Bruder und die Kunstwissenschaftlerin Sofi Schilow in öffentlichen Führungen eine spannende Reise durch die Ausstellung an. Lassen Sie sich von den idyllischen Landschaftsansichten und der spannenden Geschichte der touristischen Entwicklung zwischen Säntis und Rheinfall begeistern. -- (> top) --

Öffentliche Themenführung
Schätze des Rosgartenmuseums

Das Museum als ein Gesamtkunstwerk zu verstehen, war ein leitender Gedanke bei der Gestaltung des Rosgartenmuseums durch seinen Gründer Ludwig Leiner. Durch das beständige Sammeln und Bewahren regionalen Kulturguts kann das Museum heute auf einen vielfältigen Sammlungsbestand zurückgreifen. Die Historikerin Daniela Schilhab stellt in einer Führung am Sonntag, den 13. März um 14 Uhr einzelne Objekte in den historischen Museumsräumen vor. -- (> top) --

Museenioren - Angebote für die Generation 60+
„Wo waren all die ‚Pfaffen‘?“

Ein „Pfaffennest“, fand Kaiser Joseph II., als er 1777 seiner vorderösterreichischen Provinzstadt einen Besuch abstattete, und auch sonst war er nicht besonders angetan von Konstanz. Aber wo waren eigentlich all die „Pfaffen“? Von den acht Klöstern besteht heute gerade noch eines – mit ungewisser Zukunft. Die Bauten sind teilweise erhalten und werden anderweitig genutzt. Einiges aber ist vollständig verschwunden. Der Stadtrundgang mit dem Historiker David Bruder führt an die Orte, die über Jahrhunderte Zentren des geistlichen Lebens waren. Anhand von historischem Bildmaterial wird die bauliche Entwicklung bis heute nachvollzogen.

Unser Angebot „Museenioren“ richtet sich an die Generation 60+ und sorgt für einen unterhaltsamen und interessanten Nachmittag im Museum. Die Stadtführung findet am Dienstag, den 29. März um 15 Uhr statt, Treffpunkt Rosgartenmuseum. Im Anschluss an die ca. 1-stündige Führung besteht die Möglichkeit, im gemütlichen Museumscafé des Rosgartenmuseums Kontakte zu knüpfen und das Gehörte Revue passieren zu lassen. 

10 Euro pro Person (beinhaltet Eintritt, Führung, 1 Heißgetränk, 1 Stück Kuchen). 
Anmeldung erforderlich: Ines.Stadie@konstanz.de oder +49(0)7531/900 2914. -- (> top) --

Öffnungszeiten des Museums:
Di - Fr: 10 - 18 Uhr, Sa, So & Feiertag: 10 - 17 Uhr

Bei Führungen, Vorträgen und dem Museumsbesuch gilt aktuell die 3G-Regel und die FFP2-Maskenpflicht.

Städtische Museen Konstanz

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