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6.12.22

Schloss Heidelberg

Kostenloser Eintritt für Namensvetterinnen: Elisabeth-Charlotte-Woche im Schloss

(ssg) Pfalzgräfin Elisabeth Charlotte* ist die wohl berühmteste Bewohnerin von Schloss Heidelberg. Vor genau 300 Jahren – am 8. Dezember 1722 – starb die kurpfälzische Prinzessin. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ehren die berühmte Schlossbewohnerin: Vom Montag, 12. Dezember, bis Freitag, 16. Dezember, erhalten alle Namensvetterinnen gegen Vorlage eines Ausweises freien Eintritt in das Schloss Heidelberg.

Herzogin Elisabeth Charlotte als junge Frau. REM Mannheim, Wikimedia Commons/PDHyacinthe Rigaud: Pfalzgräfin Liselotte, Öl auf Leinwand. ca. 1713. Schloss Versailles, Wikimedia Commons/PDHerzogin Elisabeth Charlotte als junge Frau. REM Mannheim, Wikimedia Commons/PD

Hyacinthe Rigaud: Herzogin Liselotte, Öl auf Leinwand. ca. 1713. Schloss Versailles, Wikimedia Commons/PD

In Erinnerung an eine aussergewöhnliche Frau

Am 8. Dezember 1722 – vor genau 300 Jahren – verstarb Herzogin Elisabeth Charlotte*, auch bekannt als „Liselotte“. Ihre Kindheit verbrachte die Tochter des Kurfürsten Karl I. Ludwig teilweise auf Schloss Heidelberg. Die Prinzessin wurde mit Philipp von Orléans, Bruder König Ludwigs XIV. von Frankreich, verheiratet. In zahlreichen Briefen schilderte Elisabeth Charlotte ihr Leben am französischen Hof – bis heute geben ihre Schreiben einen Einblick in das Leben einer außergewöhnlichen Frau. Die Staatlichen Schlösser und Gärten ehren alle Namensvetterinnen der kurpfälzischen Prinzessin in der Adventszeit auf besondere Art und Weise. Vom Montag, 12. Dezember, bis Freitag, 16. Dezember, erhalten Namensverwandte von Elisabeth Charlotte von der Pfalz freien Eintritt in Schloss Heidelberg.

Elisabeths und Charlotten kommen kostenlos ins Schloss

Die Teilnahme an der Aktion ist leicht: An der Schlosskasse müssen alle Besucherinnen, die den Namen mit der berühmten Schlossbewohnerin teilen oder eine Variante der Namen tragen, nur ein Ausweisdokument vorlegen – und schon steht das Schloss allen Lisas, Carolas und Lottas offen. Die Anreise zum Schloss mit der Bergbahn ist in der Jubiläumsaktion nicht inbegriffen. 

Gegen den Willen der Prinzessin

Elisabeth Charlotte verbrachte glückliche Jahre in Heidelberg. Ihre Heirat mit Philipp von Orléans war ein tiefer Schnitt. Die Ehe mit dem Bruder des französischen Königs sollte einen Krieg zwischen der Kurpfalz und Frankreich verhindern. Liebe war nicht im Spiel. Doch die Pläne des Kurfürsten gingen nicht auf: Ludwig XIV. erhob – gegen den Willen von Elisabeth Charlotte – Anspruch auf die Kurpfalz. Die Zerstörung von Schloss Heidelberg und der Kurpfalz durch französische Truppen stimmte Elisabeth Charlotte sehr traurig. Ihre Erfahrungen, Gefühle und Gedanken verarbeitete sie in tausenden Briefen. Mehr als 5.000 sind erhalten, manche von ihnen umfassen mehr als 20 Seiten. Ihrer Familie erzählt die Kurpfälzerin direkt, und gelegentlich, sehr drastisch vom Hofleben in Versailles. Dabei spart sie auch private Details nicht aus.


* Die Bezeichnung "von der Pfalz" ist zwar üblich, aber historisch nicht korrekt. Familienname der Dynastie ist "Pfalzgraf", ausführlich "Pfalzgraf bei Rhein". Sowohl als Pfalzgräfin als auch als Gemahlin Philipps von Orlèans trug sie den Titel Herzogin. (Red.)

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