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Kloster Wiblingen

4. Juni 1126: Todestag Werners von Ellerbach, des ersten Abts des Klosters

(ssg) Am 4. Juni 1126 verstarb Werner von Ellerbach in Wiblingen.  Er war der erste Abt des neugegründeten Klosters Wiblingen. 1093 hatte Abt Otto von Blasien ihn mit einer Gruppe von Mönchen entsandt, um die Gründung einer neuen Filiation, einer Klostergründung, von St.Blasien ausgehend, vorzunehmen. Wie und wo die Mönche ihre ersten Jahre in Wiblingen verbrachten, ist unbekannt. Der 4. Juni ist der Gedenktag des Seligen Werner von Ellerbach. Eine alte Tradition waren die Wiblinger Wernerbrote, die immer am 4. Juni an die Armen verteilt wurden.

Klosterkirche Wiblingen: Epitaph des Abtes Werner von Ellerbach, 1492. Foto: LMZ / Steffen HauswirthKlosterkirche Wiblingen: Epitaph des Abtes Werner von Ellerbach, 1492. Foto: LMZ / Steffen Hauswirth

Fromme Stifter

Werner von Ellerbach war Benediktinermönch im Kloster St. Blasien im Südschwarzwald. Im Jahr 1093 stifteten die Grafen Hartmann und Otto von Kirchberg ein Kloster in Wiblingen und der Abt des großen Klosters St. Blasien schickte eine Gruppe Mönche los, um das neue Kloster zu gründen. Mit ihrer frommen Gründung sorgten die Adeligen für ihr eigenes Seelenheil und das ihrer Nachkommen. Werner von Ellerbach wurde ihr erster Abt.

Wie die erste Klosteranlage nach der Ankunft der Mönche aus St. Blasien aussah, ist unbekannt. Ebenso ungeklärt ist, wo die ersten Mönche bis zur Fertigstellung des Klosters lebten. Aber nur wenige Jahre nach der Gründung konnte der Bischof von Konstanz die erste Klosterkirche weihen. Im gleichen Jahr stifteten die Grafen von Kirchberg einen Holzpartikel, der vom Kreuz Christi stammen sollte. Sie hatten die kostbare Reliquie von Papst Urban II. als Dank für Ihre Teilnahme am 1. Kreuzzug, erhalten. Die Aufbewahrung in einem Schrein in der Klosterkirche machte das neue Kloster zu einem großen Anziehungspunkt für Pilger.

Patron der Kranken

33 Jahre nach der Klostergründung verstarb Werner von Ellerbach in Wiblingen. Er wurde seliggesprochen und ist ein Patron der Kranken. Sein Gedenktag ist der 4. Juni. Bis 1629 – bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges in der Ulmer Gegend – wurden jedes Jahr an diesem Tag gesegnete Brote in Wiblingen verteilt: die sogenannten Wernerbrote. Die Tradition der Wiblinger Wernerbrote wird heute zu besonderen Gelegenheiten wiederbelebt.

Alte Gebeine in der barocken Abteikirche

Im Jahre 1782 wurden die Gebeine Werner von Ellerbachs ausgegraben und in einem Vierungspfeiler der jetzigen barocken Abteikirche eingemauert. Ihm zu Gedenken wurde bereits im 15. Jahrhundert eine Tafel im Kircheninneren angebracht. Der klare und helle Kirchenraum entstand als letzter großer Abschnitt des groß angelegten barocken Bauprojekts. 1772 wurde unter dem ersten Baumeister Johann Georg Specht der Grundstein gelegt. Specht verschmolz Langhaus, Zentralraum und Chor zu einer Einheit und erreichte so eine überwältigende Raumwirkung. 1778 übernahm Januarius Zick das Bauprojekt und die künstlerische Ausgestaltung des Kirchenraumes. Unter seiner Bauleitung wurden die Gebeine Werner von Ellerbachs in den Vierungspfeiler verlegt.

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