30.8.21

Schloss Schwetzingen

Schloss öffnet am 6. September wieder seine Tore

(ssg) Nach einer fast anderthalbjährigen Schließung öffnen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg nun wieder die Tore des Schlosses: Ab dem 6. September können die Besucherinnen und Besucher die historischen Schlossräume der kurfürstlichen Sommerresidenz entdecken. Bei Standardführungen, die täglich mehrmals angeboten werden, tauchen die Gäste in die Welt der Schlossbewohnerinnen und -bewohner des 18. und 19. Jahrhunderts ein.

Schloss Schwetzingen, Ansicht von Osten mit EhrenhofSchloss Schwetzingen, Ehemaliges Vorzimmer der Kurfürsten Elisabeth Augusta, Raum der Gesellschaftsspiele.Schloss Schwetzingen, Schweizer Tapete im Appartement der Reichsgräfin von Hochberg im 2. Obergeschoss.Schloss Schwetzingen, Ansicht von Osten mit Ehrenhof

Schloss Schwetzingen, Ehemaliges Vorzimmer der Kurfürsten Elisabeth Augusta, Raum der Gesellschaftsspiele.

Schloss Schwetzingen, Schweizer Tapete im Appartement der Reichsgräfin von Hochberg im 2. Obergeschoss.
Alle Bilder: kulturer.be

Das Schlossmuseum entdecken

Schloss Schwetzingen ist das Herzstück eines einzigartigen Ensembles bestehend aus Schloss, Schlossgarten und historischem Schlossplatz. Aus einer kleinen mittelalterlichen Wasserburg entstand im 18. Jahrhundert die malerische Sommerresidenz der Kurfürsten von der Pfalz. Das erste und zweite Obergeschoss werden nun nach einer längeren Schließzeit wegen der Corona-Pandemie der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Bei Führungen kann man die fürstliche Wohnkultur entdecken: Der kleine Rundgang von 60 Minuten führt die Gäste in das 18. Jahrhundert, in die kurfürstlichen Appartements von Carl Theodor und Elisabeth Auguste im 1. Obergeschoss. Er wird montags bis samstags um 12 und um 15 Uhr angeboten, an Sonn- und Feiertagen um 11, 13 und 15 Uhr. Der große Rundgang dauert 90 Minuten und führt außerdem noch ins 2. Obergeschoss: Hier sind die Räume des Hochberg-Appartements aus dem 19. Jahrhundert zu bewundern. Diese Führung findet montags bis samstags um 14 Uhr statt, an Sonn- und Feiertagen um 12, 14 und 16 Uhr. Für den Besuch des Schlossmuseums gelten die 3G-Regeln und die Maskenpflicht. Die Kontakterfassung findet vor Ort statt; sie ist nur in Papierform möglich.

Ein Sommerschloss entsteht

Im Jahr 1350 wurde die „Feste“, eine ummauerte Anlage mit Bergfried auf einer Insel des zweigeteilten Leimbaches in Schwetzingen erstmals schriftlich erwähnt. In pfälzischen Besitz gelangte die Burganlage 1427 durch Pfalzgraf Ludwig III. Das kleine Wasserschloss wurde vielfach umgebaut und vergrößert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließ Kurfürst Carl Ludwig das zerstörte Schloss ab 1656 wieder aufbauen. Seine heutige Form erhielt das Schloss durch Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz, der es nach der Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg umbaute und um die Ehrenhofflügel, die Torwachtgebäude sowie den westlichen Vorbau wesentlich vergrößern ließ. Bis heute bildet dieser die Gartenfront des Schlosses.

Glanzvolle Anlage

Im Jahr 1720 verlegte Kurfürst Carl Philipp die kurpfälzische Residenz von Heidelberg nach Mannheim und baute ab 1731 Schwetzingen als Sommerresidenz und Jagdschloss aus. Seine größte Blüte erlebte Schloss Schwetzingen unter Kurfürst Carl Theodor und seiner Frau Elisabeth Auguste. Carl Theodor beauftragte bedeutende Gartenarchitekten und Künstler mit der Gestaltung der Anlage in Schwetzingen – darunter auch Nicolas de Pigage. Er ließ seine Sommerresidenz planmäßig erweitern und ganz auf den Garten hin ausrichten. Mit dem Ende der Kurpfalz im Jahr 1803 fiel das Schloss an Markgraf Carl Friedrich von Baden und wurde ein badisches Zweigschloss. Unter Erbgroßherzog Carl von Baden und seiner Frau Stephanie de Beauharnais erfolgte die dem Zeitgeschmack angepasste Veränderung der Schlossinnenräume.

Originalgetreue Wiedereinrichtung

In den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurde in den Schlossräumen ein Museum eingerichtet, das an die Zeit Carl Theodors erinnern sollte. Im Zweiten Weltkrieg gab es zwar keine Zerstörungen, jedoch gingen durch die Besetzung alliierter Truppen einige Ausstattungsstücke verloren. Heute sind die Schlossräume mit Möbeln des 18. Jahrhunderts und frühen 19. Jahrhunderts eingerichtet. Die Einrichtung des Schlossmuseums orientiert sich an den Inventarbüchern von 1775 und 1804 und wurde im Jahr 1991 fertiggestellt. So zeigen die Räume der Beletage die Einrichtung zur Zeit Carl Theodors und Elisabeth Augustas. Im zweiten Obergeschoss befindet sich das Quartier der badischen Reichsgräfin Luise von Hochberg, mit wertvollen Papiertapeten aus dem 19. Jahrhundert.

Wiederöffnung des Schlossmuseums Schwetzingen am 6. September

Das Schlossmuseum ist nur im Rahmen einer Führung zugänglich.

Führung durch das 1. Obergeschoss (Räume des 18. Jahrhunderts)
Mo – Sa 12 / 15 Uhr, So & Feiertage 11 / 13 / 15 Uhr - 60 Minuten
10 €, ermäßigt 5,00 €

Führung durch das 1. und 2. Obergeschoss (Räume des 18. und 19. Jahrhunderts)
Mo – Sa 14 Uhr, So & Feiertage 12 / 14 / 16 Uhr - 90 Minuten
11 €, ermäßigt 5,50 €

Wie überall im Land gilt für den Zugang zum Schlossmuseum die 3G-Regel: Es muss ein Impf- oder Genesenennachweis bzw. ein negativer Test vorgelegt werden. Außerdem werden die Kontaktdaten erfasst; beim Rundgang gilt die Maskenpflicht.

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