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Schlösser Rastatt und Favorite

 8. Dezember 1818: Tod des Großherzogs Karl von Baden in Schloss Rastatt

(ssg) Am 8. Dezember 1818 starb Großherzog Karl von Baden in Schloss Rastatt. Sein Tod bedeutete das Ende der auf Großherzog Karl Friedrich zurückgehenden Linie der badischen Fürsten, da beide Söhne seiner Frau, der Großherzogin Stéphanie, bei der Geburt gestorben waren.

Büste des Großherzogs Karl von Baden. Foto: LMZ/SSG.Büste des Großherzogs Karl von Baden. Foto: LMZ/SSG.

Der zweite badische Großherzog, Ehemann von Napoleons Adoptivtochter Stéphanie, hatte „Brustwassersucht“. Er gehe „augenscheinlich dem Grabe zu“, berichtete eine Hofdame seiner Schwester schon Anfang 1818. Den Frühling und Sommer 1818 verbrachte das großherzogliche Paar Karl und Stéphanie in Baden-Baden, doch „flohen“ sie im Juni in die kleinen Kurorte Rippoldsau und Griesbach im Schwarzwald. Der Grund: Karls Schwager König Max I. Joseph von Bayern hatte sich in Baden-Baden zur Kur angekündigt. Er kam mit der Hoffnung, nach Karls Tod die 1803 an Baden verloren gegangenen rechtsrheinischen Teile der Kurpfalz wieder für die Wittelsbacher-Dynastie zurückzugewinnen. Seine Frau, Königin Karoline, war die Schwester von Großherzog Karl. Jahre zuvor hatte Karl für sie ein Geburtstagsfest in Schloss Favorite gegeben: 60 Gäste reisten dafür am 13. Juli 1811 vom Sommeraufenthalt in Baden-Baden an – einer von vielen Aufenthalten der Familie in dem Lustschlösschen, die auch in der Sonderausstellung in Schloss Rastatt thematisiert werden.

Tod des Grossherzogs in Rastatt

Ende Oktober siedelte man nach Schloss Rastatt über – nach Karlsruhe wollte der menschenscheu gewordene Großherzog, der nur sieben Jahre regierte, nicht zurück. Seine Mutter Markgräfin Amalie und seine Schwestern Prinzessin Amalie, Königin Friederike von Schweden und Kaiserin Elisabeth von Russland pflegten ihn zusammen mit Stéphanie liebevoll. Er starb am 8. Dezember im Nordflügel des Rastatter Schlosses – heute der Sitz des Amtsgerichts. Sie habe „nie einen schöneren Todten gesehen als den Großherzog Karl von Baden“, berichtete die Hofdame Christa von Scharnhorst später, und urteilte: „ein Kopf wie unser Heiland im Garten zu Gethsemane!“

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