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Schlösser Rastatt und Favorite

19. August 1691: Sieg bei Slankamen - der größte Triumph des „Türkenlouis“

(ssg) Am 19. August 1691 errang der „Türkenlouis“ einen seiner größten Erfolge: In der Schlacht bei Slankamen besiegte der badische Markgraf Ludwig Wilhelm als kaiserlicher Befehlshaber das osmanische Heer. Sein Residenzschloss in Rastatt erzählt in vielen Details vom Selbstbewusstsein des erfolgreichen Feldherrn.

"Türkenofen" in der Rastatter Residenz. Foto: kulturer.beGefangene "Türken". Stuckdekoration im Ahnensaal des Rastatter Residenzschlosses. Foto: kulturer.be"Türkenofen" in der Rastatter Residenz. Foto: kulturer.be

Gefangene "Türken". Stuckdekoration im Ahnensaal des Rastatter Residenzschlosses. Foto: kulturer.be

Ein erfolgreicher Feldherr

Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707) war Markgraf, Landesherr und einer der erfolgreichsten Heerführer seiner Zeit. Mit 19 Jahren kam er zum Militär und absolvierte die einzelnen Stufen bis zum General. Im „Großen Türkenkrieg“ (1683-1699) wurde er 1689 zum kaiserlichen Oberbefehlshaber ernannt. Sein militärisches Geschick war geradezu legendär. Er führte das kaiserliche Heer in über 20 Schlachten gegen das Osmanische Reich – und trug stets einen Sieg davon. Diese Erfolge brachten ihm den Beinamen „Türkenlouis“ ein. Einen seiner größten Triumphe errang der Markgraf vor genau 330 Jahren: In der Schlacht bei Slankamen besiegte er am 19. August 1691 eine fast doppelt so große Armee. Seinen rund 33.000 Mann standen etwa 50.000 Soldaten gegenüber.

Exotische Beute

Der Kaiser in Wien war vom Sieg des Markgrafen begeistert: Er verlieh Ludwig Wilhelm den Titel des Generalleutnants des kaiserlichen Heeres – im ganzen 17. Jahrhundert wurde der Titel nur fünfmal vergeben. An vielen Höfen begann man die auf den Schlachtfeldern erbeuteten Waffen und Rüstungen, Fahnen und Rossschweife in spektakulären Trophäensammlungen zu inszenieren – auch im Residenzschloss Rastatt: Der Bauherr selbst gestaltete sein Schloss vor allem im festlichen Zentrum seiner Residenz, in der Antisala und dem Ahnensaal, in Gedenken an seinen militärischen Triumph. Aber auch sein Sohn August Georg gedachte der Siege: 1765, mehr als 50 Jahre nach dem Tod des Türkenlouis, richtete er die „Türkische Kammer“ in Schloss Rastatt ein, um die glorreichen Kriegstaten seines berühmten Vaters zu verherrlichen.

Erinnerungen an Schlachten und Siege

In seinem Residenzschloss Rastatt stellte Markgraf Ludwig Wilhelm seine militärischen Verdienste zur Schau. Die Ausstattung erzählt vom Selbstverständnis und Selbstbewusstsein eines erfolgreichen Befehlshabers und Landesherrn. Die Triumphe Ludwig Wilhelms gegen die Osmanen werden im Residenzschloss vielfach thematisiert. Die Statuten der gefesselten Gefangenen zeigen sie am eindrücklichsten: Besiegt und erschöpft blicken die spärlich bekleideten Figuren von der Decke des imposanten Ahnensaals herunter. Die „Türkenbeute“ wurde 1877 in die Residenz nach Karlsruhe gebracht. Das Wehrgeschichtliche Museum im Residenzschloss Rastatt verfügt jedoch noch über einige besondere Stücke, den Schellenbaum beispielsweise: Das exotische Instrument war ein Feld- und Ehrenzeichen, später auch eine Siegestrophäe. Daneben zeigt das Museum auch ein eindrucksvolles Diorama der Schlacht bei Slankamen.

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