4.2.21

Tourismus in Ostbayern

Tropfsteine, Dolinen und Quelltöpfe

2021 ist das Internationale Jahr der Höhlen und des Karstes

(tvo) „In Höhlen und im Karst sind einige der vielfältigsten, wichtigsten und seltensten Ökosysteme unseres Planeten beheimatet. Sie tragen in großem Maße zur ökologischen Vielfalt über und unter der Erde bei. Viele der bedeutendsten kulturellen und archäologischen Stätten der Welt befinden sich in Höhlen. Höhlen und Karst bringen allen Gesellschaften Nutzen, stellen uns aber auch vor einzigartige Herausforderungen“, erklärt die Internationale Union of Speleology (UIS) zur Ausrufung des internationalen Jahres für Höhlen und Karst. Weltweit sind hunderte von Höhlen für Besucher geöffnet. Jedes Jahr besuchen rund 150 Millionen Menschen diese Höhlen.

Jurakarst, Tropfsteinhöhlen und Blautöpfe kann man in der Region zwischen Regensburg und Nürnberg, im Bayerischen Jura, entdecken und erleben.

Zeugenbergrunde. © Stadt Neumarkt i.d.OPf.König Otto-Höhle bei Velburg. © TVO Anton MirwaldAn der Donau beim Kloster Weltenburg. © TVO, Foto Stefan GruberZeugenbergrunde. © Stadt Neumarkt i.d.OPf.

König Otto-Höhle bei Velburg. © TVO Anton Mirwald

An der Donau beim Kloster Weltenburg. © TVO, Foto Stefan Gruber

Der Bayerische Jura im Herzen Bayerns

Die Jura-Landschaft ist ein Kind des Wassers, die Schöpfung eines riesigen Meeres, das einst im Erdmittelalter, zu Zeiten der Dinosaurier, die Region zwischen Amberg, Neumarkt i.d.OPf. und Kelheim im Naturpark Altmühltal bedeckte. Nach dem Rückzug des Jurameeres blieben große Mengen an Ablagerungen aus Schwämmen, Schnecken und anderen Kleinstlebewesen zurück, die im Laufe von Millionen Jahren zum juratypischen Kalkstein wurden. Wind und Wasser formten die entstandenen Hochflächen um, zurück blieben sanft gewellte Hochebenen, überragt von Kuppen und Kegeln, gegliedert durch enge eingeschnittene Flusstäler.

Tropfsteine, Dolinen, Quelltöpfe

Welche Macht und Kraft das Wasser auch unter der Erde besitzt, zeigt sich in zahlreichen Höhlen und Tropfsteinhöhlen. Die Maximiliansgrotte bei Auerbach etwa beherbergt den größten Tropfstein Deutschlands. Eindrucksvolle Zeugnisse für das Spiel von Wasser und Kalk sind auch die König-Otto-Höhle bei Velburg oder das Große Schulerloch bei Essing. Wer wissen will, wie diese unterirdischen Kammern entstanden sind und auch die anderen typischen Naturerscheinungen der Juraregion wie Dolinen oder Quelltöpfe kennen lernen möchte, informiert sich auf dem 6,7 Kilometer langen Jura-Erlebnispfad, der im historischen Ortskern Essing startet. Mit den Schönheiten des Bayerischen Jura kann man sich auf vielen regionalen Wanderwegenbekannt machen, aber ebenso auf Fernwanderungen wie auf den Qualitätswegen Jurasteig, Erzweg, Zeugenbergrunde und Altmühltal-Panoramaweg, dem Jakobsweg, der den mittelalterlichen Pilgerpfaden folgt oder die einst von Kaiser Karl IV. zur bedeutenden Handelsroute ausgebaute “Goldene Straße”, die heute auf 90 Kilometern Länge von Sulzbach-Rosenberg bis zur Grenze nach Tschechien führt.

Bier und Barock

Wohl das berühmteste Ausflugsziel ist das mit dem Europadiplom ausgezeichnete Naturschutzgebiet Weltenburger Enge mit dem Donaudurchbruch bei Weltenburg. Beliebtes Ausflugsziel ist das dortige, idyllisch in einer Flussbiegung gelegene Kloster, das nicht nur die älteste Klosterbrauerei der Welt, sondern in seiner Kirche auch Werke der weltbekannten Maler, Stukkateure und Baumeister Cosmas Damian und Egid Quirin Asam beherbergt.

Wer barocke Kunst, Bierseligkeit und grandiose Jurafelsenlandschaft in einem Zug genießen will, nimmt das Schiff. Die Passagierschiffe der Donau- und Altmühl-Schifffahrt steuern das besucherträchtige Kloster während der Saison im halbstündigen Rhythmus an. Eine spannende Reise erwartet die Gäste des Altmühltals zwischen Kelheim und Dietfurt. Der Archäologiepark Altmühltal, deutschlandweit der größte seiner Art, entführt an 18 Standorten in die Welt der Neandertaler und Kelten. Diese Völker wohnten in den Höhlen und entzündeten mit Feuersteinen der Region ihr Feuer, handelten aber auch weithin mit den hochwertigen Steinen.

Und ob nun Donau, Vils und Naab, Weiße und Schwarze Laber, Altmühl, Lauterach, der historische Ludwig-Donau-Main-Kanal oder sein modernes Gegenstück, der Main-Donau-Kanal: Mit seinen vielen Flüssen ist der Bayerische Jura wie geschaffen für Aktivitäten am Wasser, ob nun Vögel beobachten, angeln, paddeln, wandern oder radfahren. Sehr beliebt für Letztere ist der Fünf-Flüsse-Radweg als große Runde oder auch mit seinen Querverbindungen.

Informationen: bayerischerjura.de

Informationen zum Internationalen Jahr der Höhen und des Karstes: iyck2021.org/

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