6.8.20

Jubiläen in dieser Woche in Schlössern und Gärten

825. Todestag des Herzogs Heinrich der Löwe

(ssg) Heute vor 825 Jahren, am 6. August 1195, starb Herzog Heinrich der Löwe in Braunschweig. 1148 hatte er Clementia von Zähringen (ca. 1135– ca. 1167) geheiratet, die die Burg und die Herrschaft Badenweiler mit in die Ehe brachte. Dadurch gelangte die Burg aus dem Besitz der Zähringer in den Machtbereich der Welfen.

Grabmal des Herzogs Heinrich im Dom Braunschweig. Wikimedia Commons PD.Burg Badenweiler mit Kurhaus.Grabmal des Herzogs Heinrich im Dom Braunschweig. Wikimedia Commons PD.

Unten: Burg Badenweiler mit Kurhaus.

Woher stammte Heinrich?
Heinrich der Löwe wurde um 1130 als Sohn von Heinrich dem Stolzen aus dem Geschlecht der Welfen am Bodensee geboren. Im Alter von 31 Jahren verstarb sein Vater plötzlich und der noch minderjährige Heinrich trat 1139 die Herrschaft an. 1142 wurden ihm die Herzogtümer Sachsen und Bayern rückerstattet, die seinem Vater aberkannt worden waren: Von 1142 bis 1180 war er Herzog von Sachsen und von 1156 bis 1180 Herzog von Bayern.

Badenweiler als Mitgift
1148 heirateten Heinrich der Löwe und Clementia von Zähringen, die Tochter des Herzogs Konrad von Zähringen. Zu Clementias Mitgift gehörte die Burg Badenweiler mit Ländereien und 100 Dienstmannen – damit erhielt Heinrich einen wichtigen Stützpunkt im Süden. Außerdem für Heinrich wertvoll: die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Herzögen von Zähringen. Doch 14 Jahre später wurde die Ehe aufgelöst. Der offizielle Grund dafür: Die beiden seien zu nah verwandt. Der wahre Grund war vermutlich, dass Heinrich der Löwe sich aus politischen Gründen mit einer der Töchter des englischen Königs verheiraten wollte. 1168 heiratete er Mathilde von England, die älteste Tochter von König Heinrich II. von England.

Bruch zwischen Staufern und Welfen
Als Heinrich der Löwe durch die Slawenfeldzüge Mecklenburg und Pommern gewann, wurde er neben dem Kaiser zum mächtigsten Mann im Reich. Zunächst unterstützte er Kaiser Friedrich Barbarossa, doch im Jahr 1176 verweigerte er ihm seine Gefolgschaft nach Italien. Dies führte 1179 zum Prozess und zum endgültigen Bruch zwischen den Staufern und den Welfen. Der Großteil der welfischen Besitztümer fiel an den staufischen Kaiser. Burg Badenweiler war schon 1157 durch einen Tausch in staufischen Besitz gelangt. Heinrich ging zusammen mit seiner Ehefrau und den Kindern ins Exil nach England. Am 6. August 1195 starb er entmachtet in Braunschweig, nachdem er sich im Jahr 1194 mit Kaiser Heinrich VI. versöhnt hatte.

Auf Grund der geltenden Corona-Verordnungen bleibt die Burg Badenweiler vorerst weiterhin geschlossen.

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