28.2.20

Erkenbert-Museum Frankenthal

Museum erwirbt Skizzenbücher des Frankenthaler Künstlers Carl Ludwig Schubart

(emf) Aus Spendenmitteln gelang dem Erkenbert-Museum vor Kurzem der Ankauf von zwei Skizzenbüchern aus dem 19. Jahrhundert. Sie stammen aus dem Nachlass des Frankenthaler Malers und Lithographen Carl Ludwig Schubart. Die raren Objekte wurden dem Museum aus Privatbesitz angeboten und bilden nun das Kernstück der Sammlung von Zeichnungen und Lithographien von der Hand des Künstlers im Museum.

Aus dem Skizzenbuch Carl Ludwig Schubarts: KostümstudienAus dem Skizzenbuch Carl Ludwig Schubarts:  Kapitelle vom Portal der ehemaligen Klosterkirche. Aufn.: Erkenbert-Museum FrankenthalAus dem Skizzenbuch Carl Ludwig Schubarts: Kostümstudien, Kapitelle vom Portal der ehemaligen Klosterkirche. Aufn.: Erkenbert-Museum Frankenthal

Carl Ludwig Schubart wurde im Jahr 1820 in Frankenthal als Sohn des Stadtschreibers geboren und verstarb 69-jährig in Speyer. Nach Studien bei namhaften Künstlern an der traditionsreichen Stuttgarter Kunstschule und als Stipendiat an der Münchner Kunstakademie kehrte er in die Pfalz zurück und porträtierte die Protagonisten der Freiheitsbewegung von 1848. Nach Aufenthalten in den Niederlanden und St. Petersburg sowie einer erfolglosen Bewerbung auf eine Professur in Frankreich nahm er seine Tätigkeit als Zeichenlehrer an Gymnasien in Zweibrücken und Speyer auf.

Schubarts Werk gilt in weiten Teilen als verschollen. Umso höher ist der Stellenwert, den die Neuerwerbung im Kontext der Frankenthaler Museumssammlung hat. Beide Skizzenbücher sind Unikate; sie bilden die Grundlage des Schaffens von Carl Ludwig Schubart. Mehrere darin festgehaltene Motive zeigen markante Frankenthaler Gebäude. Etliche der im Museum vorhandenen Werke basieren auf Zeichnungen und Aquarellen aus den Skizzenbüchern und werden durch diese miteinander in Beziehung gesetzt. Der Maler hat in den Büchern auch Unterrichtskonzepte niedergelegt – seltene schriftliche Zeugnisse für den Aufbau des Zeichenunterrichts an schulischen Einrichtungen des 19. Jahrhunderts.

Der Sammlungsbereich der Kunst des 19. Jahrhunderts im Erkenbert-Museum wird durch den Ankauf entscheidend aufgewertet. Damit Ankäufe dieser Art auch in Zukunft möglich sind, freut sich das Museum über Sponsoren, die durch ihre Spenden die Sammlungsarbeit unterstützen.

Das Museum bleibt wegen Inventarisierungs- und Baumaßnahmen voraussichtlich bis ins zweite Quartal 2020 geschlossen. Die Vitrinen-Ausstellung „Frankenthal. Eine Zeitreise“ mit repräsentativen Objekten der Stadtgeschichte und moderner Mediengestaltung ist im Foyer des Rathauses zu sehen.

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